Großer Zusammenhalt.

1952 gründete sich der erste Markenclub in England, der jüngste vor knapp zwei Jahren: der Unimog-Club China. Jahr für Jahr wachsen die Mitgliederzahlen weltweit um fünf bis zehn Prozent. Die Markenclubs sind viel mehr als nur Hüter von Tradition und Fahrkultur. Sie sind Gemeinschaften mit großem Zusammenhalt, lebendige Treffpunkte für Enthusiasten, Liebhaber und Fans. Kommen Sie mit auf eine Weltreise durch die Mercedes-Benz Community!

Anzahl der Mercedes-Benz Clubs weltweit:

  • Nord- und Südamerika: 10
  • Afrika: 2
  • Europa: 51
  • Asien: 11
  • Australien/Ozeanien: 7

Mercedes-Benz Unimog Club Gaggenau: Martina und Wolfgang Zappel in ihrem U 411.

Deutschland.

Seit neun Jahren ist Unternehmer Martin Semm Mitglied im 300 SL Club. Er besitzt mehrere „Flügeltürer“ und Roadster, mit denen er viel unterwegs ist.

Martin Semm.

„Im Club und in der Community habe ich viele interessante Menschen kennengelernt. Manche sind sogar Freunde fürs Leben geworden. Man trifft sich mehrmals im Jahr bei verschiedenen Veranstaltungen und natürlich auch privat. Meine schönste Ausfahrt? Mit dem 300 SL Roadster von Monaco über Cannes nach Saint-Tropez, immer offen die Küstenstraße entlang. Ein Traum!“

Rainer Hildebrandt.

Was lieben Sie so an Mercedes-Benz?

Schon als kleiner Junge habe ich die Faszination für den Stern durch meinen Vater erfahren. Er hat sich eine „Heckflosse“ gekauft und ich durfte zuerst auf seinem Schoß und später, als ich an die Pedale kam, selbst auf unserem Gelände fahren.

Wie viele und welche Klassiker von Mercedes-Benz besitzen Sie?

Einen U 421 von 1971, einen U 400 von 1999, einen U 4000, Baujahr 2006, und seit kurzem einen SL 500 (R 129) von 1997.

Eine ziemlich große Auswahl …

Ich fahre alle sehr gerne und setze sie zu den jeweils passenden Anlässen ein, bei Treffen und Ausfahrten.

Was war das Schlüsselerlebnis Ihrer Leidenschaft für Unimog?

Meine Begeisterung kam in Afrika auf. Ich war nach dem Studium für sechs Monate in Westafrika unterwegs. Die Sahara-Durchquerung mit einem Borgward stellte sich als ziemlich schwierig he­raus. Trotz Allradantrieb schaufelten wir uns durch die großen Sandfelder. 

Dabei sah ich erstmals einen U 100, der ohne Probleme an uns vorbeizog. Staunend blickte ich hinterher: Wunsch und Faszination waren geweckt.

Was war die schönste Reaktion von anderen Menschen, die Sie in Bezug auf Ihre Autos erlebt haben?

Wenn wir angehalten werden und Leute fragen, ob sie Bilder machen dürfen. Oder als Kinder mit ihren Eltern an unserem Grundstück vorbeikamen und dann vor Freude und Aufregung ihre Eltern darauf aufmerksam machten, dass da ein Unimog steht.

Was bringt Ihnen der Austausch mit Gleichgesinnten im Unimog-Club Gaggenau?

 Trotz aller Unterschiede haben wir eine gemeinsame Basis, über die wir uns teils sehr rege austauschen. Es gibt viele intensive Begegnungen und Freundschaften, die sonst wohl gar nicht möglich wären.

Haben Sie einen Traum, den Sie sich mit einem Ihrer Klassiker unbedingt erfüllen möchten?

Einen Wohnkoffer hinten auf die Ladefläche des Unimog setzen und ein paar Wochen Europa bereisen, vom Nordkap bis hinunter nach Gibraltar.

Japan.

Ein beschwingter Ausflug der Kitsukawas im 300 SL Roadster und mit anderen Clubmitgliedern auf der Insel Shikoku.

Stattliche Sammlung.

Für uns war es eine eindrückliche Reise, ein Besuch im Fernen Osten: Shimpei Kitsukawa, Ehefrau Nobuko, Tochter Mari und Sohn Katsuya – sowie weitere Mitglieder des Mercedes-Benz Clubs Japan – waren vor eineinhalb Jahren (unsere preisgekrönte Ausgabe 03.2018) die Protagonisten der großen Titelgeschichte.

Der Fabrikant von der Insel Shikoku besitzt eine stattliche Sammlung historischer Mercedes-Benz. Die Reportage und das Magazin gefielen ihm so gut, dass er erst vor wenigen Wochen noch einmal 50 gedruckte Exemplare bestellte. Somit hat er inzwischen rund 250 Magazine von dieser – „seiner“ – Ausgabe erhalten.

Warum so viele Magazine, Herr Kitsukawa? „Weil ich gerührt, geehrt und natürlich auch sehr stolz bin“, antwortet er. „Ich verschenke die Magazine mit meiner Geschichte im Freundes- und Geschäftskundenkreis.“ 

Zuverlässiger Freund.

Mercedes-Benz ist für den 80-Jährigen viel mehr als nur eine Automarke. Der Stern begleite ihn seit 55 Jahren als eleganter, zuverlässiger Freund, sagt er: „Auch ein angenehmes Lebensgefühl, ja, gewisser­maßen ein Stück Sicherheit, Status und Heimat ist Mercedes-Benz für mich. Ich bin tatsächlich in den vergangenen knapp sechs Jahrzehnten nie etwas anderes gefahren. Wäre ich, käme ich mir wie ein Verräter vor.“

Im vergangenen Jahr ist er „aus gesundheitlichen Gründen“ als Ehrenpräsident des Mercedes-Benz Clubs Japan zurück­getreten. „Ich sitze leider nur noch selten am Steuer, kann nicht mehr viele Veranstaltungen besuchen und Ausfahrten mitmachen“, sagt der Familienvater. Er ist nun Ehrenmitglied des Clubs.

Irgendwann einmal, erklärt Herr Kitsukawa, werde er die ihm wichtigsten Klassiker an seine Tochter und die beiden Söhne vererben: „Sie sollen die Autos in guter Form halten und sie dann später wiede­rum an ihre Kinder weitergeben. Besonders der 300 SL Roadster, den ich seit 40 Jahren besitze, der 280 SL (W 113) und das weiße 280 SE 3.5 Cabriolet (W 111) sollen, das ist gleichermaßen mein Wunsch und auch Familiengesetz, noch möglichst vielen Generationen Freude bereiten.“

Shimpei Kitsukawa ist Ehrenmitglied des Clubs in Japan.

Australien.

Dirk Kemper (ganz rechts), Ehefrau Marion und Sohn Ashley sind unterwegs am Meer, nahe Melbourne.

Dirk Kemper.

Seit seinem achten Lebensjahr lebt Dirk Kemper, im deutschen Ruhrgebiet geboren, an Australiens Ostküste. In Melbourne. Ehefrau Marion und Sohn Ashley teilen seine Leidenschaft: Klassiker mit Stern. Sie seien „family glue“, sagt Dirk, der Kitt, der die Familie zusammenhält – und für ihn eine Brücke nach Deutschland schlägt. Zum Beispiel die „Pagode“ oder „Roundy“, sein 220 S, Baujahr 1958.

Niederlande.

Nico Ockhuisen ist ziemlich sicher einer der größten Mercedes-Benz Kenner und Enthusiasten weltweit. In seiner hangarähnlichen Halle parken 124 automobile Preziosen aus neun Jahrzehnten.

124 Autos aus neun Jahrzehnten.

Bis vor kurzem parkte Nico Ockhuisens ebenso einzigartige wie imposante Mercedes-Benz Sammlung in einer großen Halle auf drei Etagen. Die Halle sieht aus wie ein Flugzeughangar und hat auch ähnliche Ausmaße. Doch für seine stetig wachsende Kollektion – er besitzt aktuell 124 Autos aus neun Jahrzehnten – wurde sie einfach ein bisschen zu klein. Also machte Nico, Jachthafenbetreiber und Fuhrunternehmer, aus seiner Not eine Tugend. Er baut auf dem Gelände seines Jachthafens in Baarn, vor den Toren Amsterdams, noch eine zweite Halle, die im August 2020 fertig wurde. „Gut 2.000 Quadratmeter auf zwei Etagen“, erklärt er. „Da passen so etwa 40 bis 50 Fahrzeuge hinein.“

Privates Automobilmuseum.

Aber nicht nur das. Der niederländische Großsammler, der in Sachen Mercedes-Benz ein wandelndes Lexikon ist und dessen Tochter Mercedes heißt, will in der neuen Halle sein privates Automobilmuseum einrichten. „Viele Interessenten und Fans des Sterns aus der ganzen Welt werden es besuchen, sobald dies wieder möglich ist“, ist er sicher. „Einige Clubs aus Deutschland, England und der Schweiz haben sich schon angemeldet. Ich freue mich, denn die internationale Community wird dann noch ein Stück näher zusammenrücken. Und wer weiß, vielleicht ist mein Museum ja auch Inspiration für den einen oder anderen Sammler, der seine Schönheiten auch der Öffentlichkeit präsentieren möchte.“

124 Mercedes-Benz Modelle aus neun Jahrzehnten umfasst die Sammlung des Niederländers.

Nico am Steuer seines „Ponton“, Clubpräsident Louis van Vliet (auf dem Rücksitz) und Schatzmeister Patrick Bauland drehen vergnügt eine gemeinsame Runde.

Große Portion Stolz.

Etwa 120.000 Autos fahren an Werktagen auf der A 1 entlang und sie alle werden Nicos Stern im Jachthafen gleich neben der Autobahn leuchten sehen. „Sicher werden auch ein paar Durchreisende oder Geschäftsleute einen Abstecher zu meinem Museum machen“, hofft Nico.

Sein 290 Cabriolet B (W 18), Baujahr 1933, oder den 170 V Roadster (W 136), Baujahr 1938, werden sie dann ebenso bewundern können wie das 300 S Coupé (W 188) von 1953, den 600 (W 100) von 1964 oder die beiden „Flügeltür-Brüder“ 300 SL (W 198) und SLS AMG (C 197). „Meine ­Familie ist einfach grandios“, sagt Nico Ockhuisen mit einer großen Portion Stolz in der Stimme.

Kolumbien.

Der W 123 ist einer von insgesamt vier Klassikern, die Ana Gabriela Garcia Ariza, Anwältin aus Bogotá, besitzt.

Total beeindruckend.

„Der Auslöser meiner Leidenschaft für Mercedes-Benz war ein W 114, den mein Stiefvater besaß, als ich noch ein kleines Mädchen war. Er nahm mich immer mit in unserem wunderschönen ‚Strich-Acht‘, erklärte mir jedes Detail und jede Finesse der Innenausstattung und der gekonnten handwerklichen Verarbeitung. Das war für mich, so sieben, acht Jahre alt damals, einfach total beeindruckend. Ich war begeistert, das Auto war mein Freund.

Heute besitze ich selbst vier Klassiker: einen 41 Jahre alten 280 SE, einen W 116, einen W 123, Baujahr 1981, und einen W 124, der zwar mein jüngster, aber auch schon 25 Jahre alt ist. Bei vielen, ach was, bei allen wichtigen Ereignissen meines Lebens begleiten sie mich: bei meiner eigenen Hochzeit und bei der meiner Schwester, bei der Geburt meiner Tochter zum Beispiel. Ja, in meinem Leben spielt Mercedes-Benz eine Hauptrolle.“

Zutiefst glücklich.

 „Die schönsten Reaktionen in Bezug auf meine wunderschönen alten Autos kommen hier in meiner Heimatstadt Bogotá meistens von Kindern. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich ihre Gesichter manchmal richtiggehend aufhellen, wenn ich an einer roten Ampel stehe und sie mich entdecken. Und wie die Kleinen dann ihre Eltern anstupsen, um auch deren Aufmerksamkeit auf das Auto zu lenken. In solchen Momenten geht mir wirklich das Herz auf. Man bekommt viele Fragen gestellt – und kommt immer in ein nettes Gespräch. Ich bin dann so richtig stolz und zutiefst glücklich.

Der Mercedes-Benz Club Kolumbien, der vor allem aus Männern besteht, hat mich längst voll und ganz als eine der ihren aufgenommen. Ebenso die Leute unseres kleinen Gleichgesinnten­kreises ‚Benz Freunde Kolumbien‘, dem ich auch angehöre. Dort sind wir 16 Mitglieder – und ich bin die einzige Frau. Ich bin mit Herz und Leidenschaft dabei. Und ich arbeite daran, dass mehr Frauen den Weg in die Clubs finden. Wie ich das anstelle? Indem ich unterwegs bin, mich zeige und die Blicke auf mich, vor allem jedoch auf mein jeweiliges Auto ziehe: im normalen Straßenverkehr, bei Schrauberkursen, festlichen Veranstaltungen oder auch mal bei einem Autorennen.“

Den 280 SE lieh Ana ihrer Schwester als Hochzeitsauto.

USA.

Cecile und ihr Mann DJ de Jesus machen mit ihrem 560 SL einen Zwischenstopp auf der Southfork Ranch. Hier wurde in den 1970er- und 1980er-Jahren die legendäre TV-Serie „Dallas“ gedreht.

DJ de Jesus.

Natürlich haben die vielen TV-Auftritte des R 107 Einfluss auf DJ de Jesus’ Autogeschmack gehabt. Zu sehen waren die SL nicht nur in der Kultserie „Dallas“, sondern auch in „Starsky & Hutch“ oder „Miami Vice“. „Neben dem 560 SL besitzen wir noch einige weitere Mercedes-Benz, doch der R 107 zählt schon zu meinen Lieblingen. Das Fahrgefühl auf der Straße? Unbeschreiblich. Der Klassiker ist Kult!“

Südafrika.

Dem Vogel Strauß scheint zu gefallen, was er sieht: einen 300 SE, Baujahr 1964.

Eine echte Leidenschaft.

Woher kommt der Wille, sich einem Hobby – Mercedes-Benz Klassikern – so zu verschreiben, wie er es tut? „Ganz einfach, es ist echte Leidenschaft“, antwortet Chris Carlisle-Kitz. „Man braucht doch im Leben etwas, das einen tief drinnen begeistert und lebendig hält.“

Es war ein langer Weg, der ihn zu seiner Passion führte. Chris studierte zunächst Literatur, wurde Lehrer, Manager, versuchte sich dann als Hühnerfarmer. In dieser Zeit erwischte ihn eine schwere Krankheit, die ihn richtig aus der Bahn warf. Doch nach fünf „sehr schwierigen“ Jahren wagte er einen Neustart: als Automobilrestaurator. Chris las Bücher und besuchte Abendkurse, vieles brachte er sich selbst bei – und gründete seine eigene Firma. 

Klassische Schönheiten.

Er möbelte alte Autos akkurat wieder auf. Vor allem Mercedes-Benz verließen seine Werkstatt. „Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich kann meine Finger bis heute einfach nicht von klassischen Schönheiten lassen“, sagt er. „Für mich ist es eine tiefe Freude und Genugtuung, wenn sie wieder – wie neu – aus meiner Werkstatt fahren.“

Er war neun Jahre alt, als er erstmals alleine Auto fuhr. Es war ein 170 D, Baujahr 1949. Den Wagen steuerte er erst über das Gelände eines stillgelegten Flughafens und bald schon aus der Garage seines Vaters. „Ein großes Auto für einen ziemlich kleinen Jungen“, erinnert sich Chris. „Damit fing alles an, was mich heute ausmacht. Es hat Spuren hinterlassen. Gute, tiefe Spuren.“

Chris trägt seine Leidenschaft schon in den ersten drei Buchstaben seines Nachnamens: Carlisle-Kitz.

Weitere Informationen.

Mercedes-Benz Markenclubs