Auf einer schmalen Geröllpiste schlängelt man sich am Rand des Vulkans La Gran Caldera herunter, während das mexikanische Outback sich endlos klar am Horizont erstreckt. Vermutlich weiter, als man in Wirklichkeit je sehen könnte. Willkommen zu einem abenteuerlichen Roadtrip der etwas anderen Art. Keine Sorge, gefährlich ist es nicht in „Forza Horizon 5“, dem Rennspiel für PC und die Spielekonsole Xbox. Seit seinem Release im November 2021 sorgt das Game für leuchtende Spieleraugen, lobende Kritiker und starkes Fernweh. Eines zeigt sich gleich zu Beginn: Die Liebe zum Detail und die schier unendliche Weite der zu entdeckenden virtuellen Welt.

Abseits der Parcours geht es weiter durch malerische Städte, vorbei an antiken Ruinen und durch saftig grüne Dschungel, bis man sich schließlich in der Baja-California-Wüste wiederfindet. Genau das ist der Reiz der „Open World“-Spiele: Es gibt keinen Anfang und kein Ende, keinen fest vorgegebenen Spielablauf. Die Spielwelt? Muss man sich selbst erschließen. Nicht nur das erinnert an einen „realen“ Roadtrip. Auch das Erscheinungsbild des Cover-Stars, ein roter Mercedes-AMG Project ONE, lässt einen immer wieder innehalten und fragen: Ist das wirklich noch ein Spiel?

Mike Brown, Creative Director von „Forza Horizon 5“, Playground Games.

Der Blick beider fällt auf einen CL 500 4MATIC in der Lackierung designo graphit. Die Baureihe C 216 bietet bis heute ein fantastisches Fahrzeug mit markanten Linien und ruhigen Flächen im Wechselspiel, mit starker Ausdruckskraft und souveräner Ruhe, sind sich Knothe und Pfeiffer einig. Mit wenigen Schritten sind beide beim Auto. Die Freude über ein Wiedersehen mit dieser Baureihe steht beiden ins Gesicht geschrieben. Ihre kundigen Blicke gehen in alle Richtungen des Interieurs, die Hände streichen über die edlen Materialien und legen sich auf das Lenkrad.

Alle auf das Fahrzeug und den Fahrer wirkenden Kräfte sind akribisch nachgebildet. Kein Wunder: Ein Team aus Spieleentwicklern und Mercedes-AMG Ingenieuren war am Werk. 

Mehr als ein Rennen.

Für einen Moment muss man tatsächlich etwas Luft holen, so intensiv wirkt das digitale Erlebnis auf den Körper. Das Herz schlägt merklich schneller, der Puls sowieso. Der Konfigurator lässt auf ein besonderes Abenteuer schließen, wenn man denn den Schlüssel zum Mercedes-AMG Project ONE erhält. Dafür sind zunächst einige Punkte und Renngewinne nötig. Nicht nur, dass der Look des Boliden konfiguriert werden kann, es fließt auch die Optimierung von Getriebe, Lenkung und Bremsen direkt und ungefiltert in das darauffolgende Spielerlebnis ein. Der Supersportwagen wirkt steifer und setzt den Spieler in der Cockpit-Ansicht und im TRACK-Modus spürbar näher an den Rennasphalt.

Zugunsten der Aerodynamik öffnen sich der Heckspoiler und weitere Lufteinlässe am Fahrzeug. Im Fahrprogramm ROAD schluckt der Mercedes-AMG Project ONE hingegen so manche mexikanische Landstraße und fliegt durch die Szenerie in einer unvergesslichen Tour der Sinne. 

Die (virtuelle) Zukunft des Reisens.

„‚Forza Horizon 5‘ setzt in Sachen Fahrspaß und Grafik einen hohen Standard bei Rennspielen. Und der Mercedes-AMG Project ONE steht für höchste automobile Ansprüche: Er vereint überwältigende Rennstrecken-Performance und Formel-1-Hybrid-Technologie. Das ist außergewöhnlich und es gibt derzeit kein Fahrzeug, das besser passen würde“, erklärt Michael Knöller, Director Produktmarketing AMG & Sales Top-End-Vehicles. „Für die interaktive Entwicklung des Mercedes-AMG Project ONE hatten wir Zugriff auf CAD-Daten (Computer-aided Design) und riesige Mengen an Referenzmaterial des realen Supersportwagens, das uns von den Ingenieuren bei Mercedes-AMG zur Verfügung gestellt wurde“, ergänzt Mike Brown, Creative Director von „Forza Horizon 5“, Playground Games.

Dabei schuf dieser enge Austausch ein faszinierend realitätsnahes Abenteuer, das die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit mehr und mehr verwischt. „Wir nutzten die CAD-Daten, um sicherzustellen, dass die Oberflächen des Hypercars zu 100 Prozent stimmen und sogar das Timing des Übergangs in und aus dem TRACK-Modus auf die Millisekunde identisch zum Echtwert ist“, erklärt Brown. Tausende Stunden Programmierarbeit fließen in die Erstellung des Mercedes-AMG Project ONE, ganz zu schweigen vom generellen Programmieraufwand für das gesamte Spielterrain.

Ein Aufwand, der sich aber am Ende sichtlich auszahlt. 

Nach dem Passieren einer Hängebrücke in schwindelerregender Höhe kommt man nicht umhin, sich zu fragen, ob diese Art des Reisens nicht die Zukunft sein könnte. Erschwinglicher sowie klima- und ressourcenschonender ist es in vielen Fällen, der Nervenkitzel einer Fahrt auf echten Schotterpisten bleibt. Dabei sind virtuelle Abenteuer schon seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der kulturellen Vielfalt.

Und auch Mercedes-Benz blickt auf einen historisch langen Einsatz in vielen Computer- und Videospielen zurück: „Soweit wir wissen, wurden die ersten offiziellen Mercedes-Benz Videospiel-Lizenzen in den späten 1990er-Jahren vergeben, als PCs und die ersten 32-Bit-Videospielkonsolen für damalige Zeiten spektakuläre 3D-Grafiken und dynamische virtuelle Rennen boten. 

Doch vor allem die jetzigen ,Forza Horizon‘-Spiele bieten jedem Gamer eine riesige Auswahl unserer Fahrzeuge, von frühen und zeitlosen Klassikern wie dem 300 SL Coupé, dem ikonischen AMG Hammer Coupé und dem G 63 AMG 6x6 bis hin zu aktuellen Modellen wie dem GT 4-Türer Coupé“, erklärt Michael Knöller und kommt zugleich auf die essenzielle digitale Ausrichtung von Mercedes-AMG zu sprechen. 

Angetrieben von der Covid-19-Pandemie macht die Gamingindustrie besonders seit 2020 weltweit Rekordumsätze und überholt dabei schon oftmals andere Unterhaltungsbranchen wie Film und Musik. All das macht klar: Games als Nischenthema anzusehen greift zu kurz.

Place to be.

„Gaming und digitale High-End-Produkterlebnisse sind für uns sehr wichtig, um mit jüngeren Genera­tionen und neuen Zielgruppen in Kontakt zu kommen. Dies verändert unsere Beziehung zu diesen poten­ziellen zukünftigen Kunden und Fans der Marke, da ‚Forza Horizon 5‘ bis heute über 20 Millionen Spielern bereits die Möglichkeit gegeben hat, ein Auto inter­aktiv zu erleben, das im realen Leben auf 275 Stück limitiert ist“, schildert Knöller. Welche Auswirkung dies hat, zeigt ein Blick in die Statistiken: Bis dato fuhren die Spieler mit dem Mercedes-AMG Project ONE insgesamt über zwei Millionen Stunden – dies entspricht einer Verweildauer im Fahrzeug von unglaublichen 228 Jahren.

Virtuelle Welten – der neue Place to be? Fast zeitgleich zum Release von „Forza Horizon 5“ stellt Facebook seine Pläne für das Metaverse – eine Art sozial-digitales Paralleluniversum – vor. Nicht nur dort sorgen virtuelle Runway-Shows für Aufsehen, werden digitale Luxus-Handtaschen für höhere Summen verkauft als ihre Pendants im Ladenregal. 

Neue Überraschungen.

Ob mexikanischer Regenwald, paradiesische Strände oder eindrucksvolle Vulkanlandschaften, „Forza Horizon 5“ bietet immer wieder neue Überraschungen und Eindrücke, die fast ein Urlaubsfeeling vermitteln. Ein involvierender STORY-Modus lässt den User an mexikanischer Kultur und Geschichte teilhaben und bietet Abwechslung zum alltäglichen Rennverlauf. Während der reale Mercedes-AMG Project ONE auf wenige Exemplare begrenzt ist, darf sich der Gamer über sein virtuelles Gegenstück und dessen hohen Detaillierungsgrad freuen. Dieser nähert sich in diesem Falle der höchsten Realitätsnähe, die es in der digitalen Welt gibt. In einem kleinen Dorf mit bunten Fassaden kommt der Mercedes-AMG Project ONE in der sengenden Nachmittagssonne zum Stehen. Zwei Männer schauen anerkennend von ihrem Balkon auf den Wagen.

Vorläufige Endstation. Und damit stellt sich die Frage, was zurückbleibt. Ist es am Ende der Beat von House-Music, der aus den Lautsprechern dröhnt und auf das aktive Renngeschehen, Sprünge und einnehmende Pyrotechnik am Streckenrand von „Forza Horizon 5“ abgestimmt ist? Oder die bereits zu Stein gewordene Lava, die vom Vulkan La Gran Caldera ausgespuckt in Laufrichtung des Mercedes-AMG Project ONE auf die Straße fällt? Vielleicht ist es die Fahrt in einem Sandsturm, der einen an so manchen Kino-Blockbuster erinnert?

Am Ende ist es die Summe aus allem gepaart mit der Gewissheit, dass eine straßenlegale Formel-1-Technologie heute auf dem Screen, morgen auf der Straße ihre Premiere feiert.