Zwei von 215 000 Modellfiguren.

Ohne ihre Heimatstadt zu verlassen, wollen zwei Hamburger Jungs die Welt sehen. Ihre Reise führt sie ins Miniatur Wunderland, kurz MiWuLa, zur größten Modelleisenbahn der Welt. Mit dabei: ein W 123 im Maßstab 1:87, der seine Markenkollegen von Mercedes-Benz besucht. Für die Foto-Story haben die Modellbauer des MiWuLa auch Autor und Fotograf der Reportage in 1:87 geschrumpft – nun sind sie zwei von über 200 000 Figuren, die die Mini-Welt bevölkern.

Nur zehn Sekunden bis zum Grand Canyon.

In weniger als zehn Sekunden von der Waterkant an den Grand Canyon zu gelangen, ist nur in Block D der backsteinroten Lagerhäuser an der Elbe möglich: Im vierten Stock, wo einst Tee und Gewürze aus exotischen Ländern lagerten, ist gerade ein Mercedes-Benz C 111 in schneller Fahrt auf dem Stateway unterwegs, unter ihm kreuzt ein bunter Güterzug den schwindelerregenden Abgrund.

Mercedes-Benz Classic Magazin in 1:87.

Fast 9000 Autos gibt es im Miniatur Wunderland. Auch eine Miniatur-Ausgabe des Mercedes-Benz Classic Magazins könnte es hier geben: Klassiker mit Stern finden sich zur Genüge. Auf dem Parkdeck des Knuffingen Airport steigt ein Scheich mitsamt Entourage und angeleinter Großkatze in seinen Mercedes 600, in einem Bayerischen Dorf marschiert die Blaskapelle an einem weißen G-Modell vorbei, und der Furkapass wird gerade von der Mille Miglia passiert.

Die größte Modelleisenbahn der Welt.

Das MiWuLa ist eine 6400 Quadratmeter große kleine Welt: Maßstab 1:87, 13 Kilometer H0-Gleise, 930 Züge mit 14 450 Waggons, 1270 Signale und 3050 Weichen, gesteuert von 46 Computern. Wenn im Jahr 2020 der zwölfte Bauabschnitt fertig ist, wird man 850 000 Arbeitsstunden und 20 Millionen Euro investiert haben. Alles nur, weil sich die Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun vor über 15 Jahren in den Kopf gesetzt haben, die größte Modelleisenbahn der Welt zu bauen.

Auch richtige Fahrzeuge beleben die Modellstraßen.

160 Fahrzeuge auf der Anlage sind in der Lage selbstständig zu fahren. Und nicht nur das: Sie blinken, haben Scheinwerfer, Brems- und Blaulicht. Ihre Abläufe steuert ein eingebauter Mikroprozessor. Die Technik ist so aufwendig, dass die Profis vom Wunderland für den Bau jedes einzelnen Fahrzeugs 15-45 Stunden brauchen.

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