Nur eine Treppe entfernt.

Kopenhagen im Frühling. Vom Öresund her weht es über den Ostseestrand, hinter dem der Stadtteil Klampenborg liegt. Für echte Kopenhagener gibt es bei diesem Wetter zwei attraktive Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben: gemütlich einen Kaffee trinken oder auf einer Fahrradtour den Schauern trotzen. Søren Rose hat sich heute für beides entschieden, was seinem perfekten Wochenende ziemlich nah kommt. Wir treffen uns deshalb im Cranks & Coffee, einem stilvollen Radgeschäft mit Café und Boutique. 

Erst kürzlich ist der 47-Jährige, der über zehn Jahre lang zwischen der dänischen Hauptstadt und Manhattan pendelte, wieder ganz in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Im Dachgeschoss seines großzügigen Stadthauses hat er für sich und seine Mitarbeiter ein Design-Studio eingerichtet. Nur eine Treppe entfernt vom Familienleben mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern. 

Perfektes Familienfahrzeug: Rose testet den EQC mit seinen Kindern.

Das Studio seines Design-Büros befindet sich in dem Haus, in dem er wohnt.

Skandinavische Moderne.

Der Blickfang hier oben sind Möbel aus der „Gymnasium Collection“, mit der seine Karriere als Möbeldesigner begann: Er rettete alte Turnhallen-Holzböden vor der Entsorgung und fertigte aus dem Material Tische und Schränke. „Nachhaltigkeit heißt für mich: Ressourcen schonen und Abfall vermeiden“, sagt Rose. 

Was lange Zeit nur eine Wahlmöglichkeit war, ist immer stärker zu einer der wichtigsten Aufgaben für Designer – und Marken – geworden: den ökologischen Fußabdruck neuer Produkte von Anfang an mitzudenken. Welche großartigen Ideen und Formen aus einer Ära der Beschränkung und des Mangels entstehen können, zeigt die Strömung der skandinavischen Moderne seit den 1950er-Jahren eindrucksvoll. Die Möbel dieser Ära sind klar, funktional und solide, gleichzeitig maximieren ihre hellen und neutralen Farben im Wohnraum das Licht. Durch einen eleganten, zeitlosen Stil sind die Klassiker des skandinavischen Designs heute begehrter denn je. 

Von Möbelenthusiasten geschätzt.

Zu dieser Schule bekennt sich auch Rose mit seinen Leuchten aus Messing, Küchenzeilen mit gewölbten Holzoberflächen und Couchtischen aus Baumstammscheiben, die er für von Möbelenthusiasten geschätzte Marken wie Ferm Living, Menu, Muuto und Unoform entwirft. „Allerdings musste ich mich dem zurückgenommenen Stil erst annähern. Meine Karriere habe ich als materialistischerer Mensch begonnen“, erinnert sich der Designer. 

1994 gründete Rose nämlich noch vor dem Boom der New Economy in Kopenhagen die Mediaagentur Charlie Tango, mit der er später die größte dänische App für mobiles Bezahlen entwickelte und die er 2017 verkaufte. 2004 rief er mit Investoren das Trunk Archive ins Leben, eine heute renommierte Fotoagentur, die einige der bekanntesten Fotografen der Welt vertritt. Nebenbei, erzählt Rose, hatte er so viele Design-Möbel gesammelt, dass er eine Lagerhalle benötigte, um sie aufzubewahren. 

Das Sammeln von Design-Klassikern inspirierte Rose zu eigenen Entwürfen.

Der dänische Design-Star Søren Rose.

Tolles Design.

Von heute auf morgen entschloss er sich, diese Sammlung zu verkaufen. Er beschloss, eigene Möbel zu gestalten, und gründete das Søren Rose Studio. 

Die Lust auf Innovationen und darauf, Neues auszuprobieren, ist die Triebfeder seines Lebens. Sie erklärt auch seine gute Laune, als er in den EQC einsteigt, denn heute wird er zum ersten Mal ein Elektroauto fahren. Natürlich schenkt der Designer zuerst der Gestaltung des EQC besondere Aufmerksamkeit: „Dies ist das erste Elektroauto, das mir wirklich gefällt. Ohne aufgesetzte futuristische Elemente, sondern mit tollem Design, das in diese Zeit passt. Mercedes-Benz hat diese feine Linie gut austariert.“ Nahezu lautlos machen wir uns auf den Weg. Das Fahrgefühl sanft und höchst komfortabel, doch wenn gewünscht mit kraftvollem Drehmoment. 

Zukunftsgewandtes Kopenhagen.

„Diese Qualität der Verarbeitung und der Oberflächen ist mir auch bei unseren Entwürfen enorm wichtig – man merkt, wenn jemand schon seit Jahrzehnten oder, wie Mercedes-Benz, seit über 130 Jahren, auf höchstem Niveau fertigt“, schwärmt der Designer. Auf dem Weg in Richtung Innenstadt überrascht uns Rose mit einer weiteren Facette seiner Persönlichkeit: „Ich bin großer Autofan und hatte schon über 20 verschiedene Modelle“, erzählt er. „Meine Familie besitzt eine Firma, die in Afrika für Organisationen wie die UN oder das Rote Kreuz Geländewagen – unter anderem die G-Klasse – bereitstellt. 2002 bin ich bei der Rallye Paris–Dakar auf den 25. Platz gefahren – nicht schlecht, oder?“ 

Wie sieht er also die Mobilität der Zukunft? „Ich bin sicher, dass meine Enkel später kaum glauben werden, dass Opa mal selbst am Steuer eines Autos saß. Ich fände es toll, wenn Dänemark zum Testlabor für autonomes Fahren würde.“ Warum auch nicht? Die Stadt Kopenhagen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu werden. Sie gilt als besonders nachhaltig und zukunftsgewandt. Das macht sie in Umfragen regelmäßig zu einer der lebenswertesten Städte der Welt. Doch obwohl die Stadt vorbildliche Bedingungen bietet, bemerkt Rose in der Generation Z, bei den heute 20- bis 30-Jährigen, verstärkt die Sehnsucht, aufs Land zu ziehen.

Das ehemalige Industriegebiet zählt zu den angesagtesten Stadtvierteln mit Galerien, Shops und dem Kaffeedepartementet, der besten Kaffeerösterei Kopenhagens.

Persönliche Mobilitäts-Hubs.

Der global-gesellschaftliche Trend, dass immer mehr Menschen in die Städte drängen, könnte sich umkehren. „Die Autos werden dann zu selbstfahrenden persönlichen Mobilitäts-Hubs“, sagt er, „in denen wir arbeiten und entspannen können.“ Für diese Zukunft arbeitet Rose längst an Produkten. Mit seiner neuen Firma Klein entwirft er sogenannte Tiny Houses, kompakte Wohneinheiten, die ein gutes Leben auf wenigen Quadratmetern ermöglichen.

Der erste Entwurf stammt vom befreundeten dänischen Star-Architekten Bjarke Ingels und ist ein kühn konstruiertes Sommerhaus, das bald verfügbar sein soll.

Ein perfektes Wochenende.

Wir steuern einen weiteren Lieblingsort von Søren Rose an. Auf den ersten Blick sieht dieses Ensemble aus Kiefernholz-Häuschen ein bisschen so aus, wie man sich seine Tiny Houses vorstellt. Es beherbergt jedoch einen Badeclub, direkt im Hafen der Hauptstadt. Durch die strengen Umweltvorgaben ist das Wasser im Hafenbecken Kopenhagens seit 15 Jahren wieder herausragend sauber.

Wäre es ein paar Grad wärmer, würde ein Sprung ins Wasser das Wochenende von Familie Rose perfekt machen. Heute jedoch bietet der EQC – vom volldigitalen Cockpit bis zum großen Kofferraum – auch für Roses Kinder ein geräumiges Umfeld. Und nicht nur für die. Rose hat einen ernsten Kandidaten für das nächste Familienauto entdeckt. Neues auszuprobieren, dabei hat Rose noch nie lange gezögert.

Kleines Spiel? Die Familie ist auch im Joballtag in der Nähe.

Weitere Informationen.

Fahrradshop Cranks & Coffee Museum Ordrupgaard

Restaurant Lumskebugten

Kopenhagen-Nordvest Der neue EQC

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