Man steht erst mal etwas ratlos vor der Fassade des historischen Stadthauses, an dem zwar Klingeln angebracht sind, aber keine Namen. Nachdem wir den EQS auf einer der vielen sich auf- und abwindenden Straßen Lissabons parken, deutet zunächst nichts auf das hin, was Besucher hinter der schweren Haustür und am Ende der Treppe erwartet. Wir sind zu Gast bei Manuel Aires Mateus, einem der einflussreichsten Architekten Portugals, dessen Häuser man vor allem in der Region südlich von Lissabon findet, den meisten als Alentejo bekannt.

Der Holzboden in einem weitläufigen Konferenzraum knarzt elegant. An den Wänden hängen historische Malereien, Modelle stehen auf dem Tisch, auf Regalen liegen Grundrisse. Neben Aires Mateus liegt eine filigrane Bleistiftzeichnung, die eher an eine Kunstedition erinnert als an den Entwurf eines neuen Hauses. Auch in diesem Jahr wird er mit seinem Büro an einer der Biennalen in Venedig teilnehmen – wie schon viele Male zuvor. Was man nicht sieht, ist einen Computer. Manuel Aires Mateus zieht sein iPhone aus der Tasche und lacht. Sein Team hat ihn erst im letzten Jahr überredet, sich eines anzuschaffen. Dabei ist es nicht so, dass der Architekt etwas gegen die Möglichkeiten der Digitalisierung hätte. Für seine Arbeit lässt er sich nur lieber von Inspirationsquellen in der Natur, seiner Intuition sowie der Tradition der Region und den Wünschen der Auftraggebenden leiten. 

Minimalismus.

Manuel Aires Mateus gründete 1988 direkt nach dem Studium zusammen mit seinem Bruder Francisco Aires Mateus ein Architekturbüro, quasi als Familienunternehmen.

Schnell entwickelten beide einen unverwechselbaren Stil, der sich durch Understatement, Minimalismus, ein feines Stilempfinden und eine sinnliche Modernität auszeichnet. Die Häuser von Aires Mateus sind stets mehr als ein ansprechend gestaltetes Dach über dem Kopf.

Die Blickachsen, das Raumgefühl und das Zusammenspiel seiner Häuser mit der umgebenden Natur, all das erzeugt den Eindruck, angekommen zu sein, zur Ruhe zu kommen. 

Traditionen bewahren.

Seine architektonischen Arrangements geben sich luxuriös, aber auf eine entspannte Art. Viele wohlhabende Lissabonner haben sich von Aires Mateus Häuser entwerfen lassen, in denen sie vor allem im Sommer ihre Wochenenden verbringen. 

Weiß gestrichen ragen sie aus den Kiefern­wäldern des Alentejo, die Grundstücke bewachsen von Korkbäumen, deren Anbau in der Region als eine jahrhundertealte Kulturtechnik gepflegt wird. 

Vor Aires Mateus auf dem Konferenztisch liegt der Grundriss des Hauses, zu dem wir am nächsten Tag im elektrisch angetriebenen EQS fahren wollen. Die Geschichte des Baus beginnt mit nichts als einem bewaldeten Stück Land, knapp zwei Stunden von Lissabon – und nur eine kurze Strecke von einem der breiten, weißen und meist menschenleeren Strände – entfernt. Durch die engen Gassen von Lissabons Innenstadt steuern wir den EQS Richtung Süden über den Fluss Tejo am angrenzenden Naturreservat Estuário do Tejo vorbei. 

Die Reichweite der Batterie zeigt über 600 Kilometer an – mehr als genug für die zweistündige Autofahrt, die auf uns wartet. Und selbst wenn wir Strom nachladen müssten, bieten sich entlang der Strecke ausreichend Ladestationen, um ans Ziel zu kommen. Nach der Autobahn gleitet der EQS – unlängst von einer internationalen Jury (worldcar­awards.com) als „2022 World Luxury Car“ ausgezeichnet – sportlich über Landstraßen, durch kleine Orte hindurch und entlang immer weiterer Landschaften mit ihren typischen Kiefernwäldern. 

Über dem Hyperscreen, der sich vor dem Fahrer von links nach rechts über die gesamte Armatur der Luxuslimousine zieht, blicken wir in die Landschaft. Das großzügige Interieur in Kombination mit dem Head-up-Display und der Navigation mit Augmented Reality erweckt den Eindruck, in einem Auto aus der Zukunft zu sitzen. 

Eine Zeitreise.

Es ist ein bisschen, als habe man eine Zeitreise unternommen. Wie in einem Kokon fühlen wir uns im EQS sicher und wohl – durch die breite Frontscheibe wie mittendrin in der Landschaft. Durch Features wie ENERGIZING AIR CONTROL mit HEPA-Filter wird nicht nur die Temperatur im Fahrzeug geregelt, sondern auch die Luft von Pollen und Viren gereinigt.

Das serienmäßige PRE-SAFE® System unterstützt den Fahrer in Form von Warnmeldungen oder Bremsvorgängen und auch die Karosserie konnte durch die neue Fahrzeugarchitektur mit Elektromotor noch crashsicherer gemacht werden. 

Komfortable Fahrt.

Die komfortable Fahrt schafft Raum für Erinnerungen an den Vormittag in Manuel Aires Mateus’ Büro. Wir fahren an Korkbäumen vorbei. Der Architekt nahm die regional typischen Bäume als Ankerpunkte und baute das Haus behutsam um sie herum. Um die Architektur rücksichtsvoll, aber dennoch selbstbewusst in die Landschaft zu setzen, wählte Aires Mateus die Form eines Quadrats, dessen Inneres sich zu einem weiten Rund öffnet. Die vier Gebäude­teile befinden sich in den Ecken des Quadrats: Das Haupthaus, eine Garage, ein Quartier für die Kinder und ein Pool umrahmen einen großzügigen Innenhof. 

Zwei knochige Korkbäume im Hauptgebäude nahm Aires Mateus zum Anlass, kleine Terrassen zu installieren.

Nachhaltigkeit.

„Kork­bäume lassen sich nur sehr aufwendig umsetzen“, erklärt der Architekt. Doch es geht nicht nur um praktische Erwägungen, sondern auch um die Frage, wie nachhaltiger Luxus aus­sehen kann.

Aires Mateus antwortet auf diese Herausforderung mit dem Versuch, die landschaftliche Region, in der er aufgewachsen ist, zu bewahren und der Bevölkerung des Alentejo durch den Bau der Gebäude eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten. Denn so wichtig der Tourismus ist, Hotelburgen entlang der Küste wünscht sich hier niemand.  

Zusammenhänge.

In der Ferne taucht bald der Atlantik auf, dessen mächtige Wellen über den hellen Sand auf uns zurollen. Der Weg zum Haus ist provisorisch befestigt, wie viele Straßen hier, die jenseits der Hauptverkehrsadern liegen. Er führt immer tiefer in den Wald und als wir schon anfangen, uns zu fragen, ob hier wirklich noch etwas kommen kann, tut sich vor uns ein Tor auf. Das Haus ist ein „Grower“, ein Ort, der einem langsam näherkommt.

Auf den ersten Blick verschwindet das Gebäude­ensemble fast in der Landschaft. Es braucht Zeit, bis sich die Zusammenhänge der Anlage erschließen. Dann aber vermittelt dieses Haus schnell ein vertrautes Gefühl, als würde man es längst kennen. Auch seine Größe verrät das Gebäude erst, wenn man durch die Räume schweift. 

Elegante Form.

Mal durch schmale Gänge, die in einer lichtdurchfluteten Küche münden, mal entlang bodentiefer Panoramafenster, die den Eindruck erwecken, man stünde inmitten des Waldes. Über eine Kücheninsel hinweg fällt der Blick direkt auf den Innenhof, in dem der EQS in der Mittagssonne parkt.

Die elegante Form des Fahrzeugs wirkt wie die Verlängerung des Gebäudes. Es gibt Ge­mein­samkeiten zwischen dem Haus und dem Fahrzeug: das Raumgefühl, die lichte, loftige Atmosphäre, die Modernität, aber auch die Zurückhaltung. 

Luxus und Umwelt neu verbinden.

Der elektrische Antrieb des EQS sowie die Rücksicht auf Natur und Tradition in der Architektur des Hauses stehen für ein Lebensgefühl, in dem sich Luxus und Umwelt neu verbinden. Und teilweise gar erst dafür sorgen, dass wir unsere Umwelt in ganzer Pracht wahrnehmen können.

Auf dem Rückweg beschließen wir, auf der Landzunge nördlich des male­rischen Städt­chens Comporta per Fähre den Tejo zu über­queren, um dort durch den Naturpark Arrábida zu fahren.

Der Himmel über dem Meer zu unserer Rechten ist strahlend blau, das Meer glitzert hinter der Fens­terfront des EQS zu Füßen der Berge, die hier steil ins Meer abfallen.

Am Horizont sehen wir die Stadt Lissabon. In dem Moment kommt uns der Gedanke, dass der EQS für ein neues Lebensgefühl steht – und damit auch für die Mög­lichkeit, die Schönheit (nicht nur) dieser Um­gebung mit neuen Augen zu sehen. Es ist ein vertrautes Gefühl, ein neues Gefühl von Heimat.