Er sagt, sie sagt – G-Klasse.

Fotos: Emilie Ristevski und Jason Charles Hill

Hier erfahren Sie mehr über das Abenteuer.
Nur in Patagonien – nur in einer G-Klasse.

Der patagonische Teil der Anden im Süden von Chile und Argentinien gehört zu den schroffsten Bergketten der Welt. Die Straßen der spärlich bevölkerten Gegend sind unwegsam, das Wetter ist unvorhersehbar und Abenteuer lauern an jeder Ecke. An diesem Ort sollten ausschließlich erfahrene Reisende umherstreifen – und auch das nur mit dem richtigen Fahrzeug. Emilie Ristevski und Jason Charles Hill reisen an die abgeschiedensten Orte der Welt und fangen Bilder der atemberaubenden Landschaft und unberührten Natur ein. Beide schätzen die Freiheit, sich an fremde Orte zu wagen. Sie brauchen diese Unabhängigkeit, um ihr außergewöhnliches Werk zu schaffen und an die Grenzen ihrer fotografischen Fähigkeiten zu gehen. Unentwegt gemeinsam unterwegs zu sein, ist nicht immer einfach. Daher haben wir uns entschieden, sie separat zu befragen. Sie haben uns erzählt, welche Bedeutung das Reisen für sie hat, welche Vorteile es bringt, mit dem eigenen Partner zu reisen, und davon, was man #onlyinpatagonia finden kann.

Wie und wann kamst du zur Reisefotografie?

Er sagt: Ich hatte einen ganz normalen „Nine-to-five-Job“ in meiner Heimatstadt Brisbane, Australien. An den Wochenenden ging ich gerne raus, um zu wandern und mich in der Wildnis der Umgebung zu verlieren. Dort draußen habe ich mich ins Fotografieren verliebt und darin, Momente meiner Reisen einzufangen. Über meine Social-Media-Kanäle habe ich einige Aufträge von Firmen mit Sitz hier in Australien erhalten. Das hat mich gewissermaßen dazu gezwungen, meinen sicheren Bürojob zu verlassen und das Risiko einzugehen, meiner Leidenschaft zu folgen. Seit mittlerweile drei Jahren bin ich ein erfolgreicher Vollzeitfotograf.

Sie sagt: In den letzten Jahren bin ich viel gereist und habe meine Abenteuer rund um die Welt fotografisch festgehalten. Ursprünglich habe ich mit der Fotografie begonnen, indem ich Alltagsszenen eingefangen habe und Dinge, die mich inspirierten. Meine Arbeit hat sich dann weiterentwickelt. Ich habe angefangen, mit Fotografiestilen zu experimentieren. Das hat mir eine ganz neue Welt eröffnet. Seitdem stehe ich ständig hinter der Kamera und arbeite seit vier Jahren hauptberuflich als Fotografin.

Welche Bedeutung hat das Reisen für dich?

Er sagt: Ursprünglich war Reisen für mich Urlaub und ein Weg, die Welt besser kennenzulernen. Durch die Arbeit reise ich jetzt fast täglich und bin sehr froh darüber. Ich kann nicht länger als eine Woche still sitzen. Ich muss einfach immer das nächste Ziel verfolgen und nachsehen, was sich auf der anderen Seite des Berges verbirgt.

Sie sagt: Zu reisen weckt widersprüchliche Gefühle. Ich liebe es, unterwegs zu sein, und bin so dankbar für jeden Augenblick, weil ich neue Kulturen entdecken und Orte kennenlernen kann. Gleichzeitig kommst du nicht zur Ruhe, wenn du beruflich reist. Manchmal kann das pausenlose Reisen alles verschwimmen lassen. Ich versuche immer, die Kamera von Zeit zu Zeit abzusetzen und mir eine Minute zu nehmen, in der ich nicht durch ein Objektiv schaue, um den Moment wirklich zu genießen.

Wie seid ihr in Patagonien gereist?

Er sagt: Ich glaube, ohne ein Auto hätten wir die Reise so, wie wir sie geplant hatten, nicht durchführen können. Öffentliche Verkehrsmittel in Patagonien können eine Herausforderung sein. Wir hatten wirklich Glück, dass wir die G-Klasse dabeihatten. Ihre Offroad-Eigenschaften gaben uns die Gelegenheit, die Ziele zu erreichen, die wir im Blick hatten.

Sie sagt: Mit der G-Klasse war es definitiv die ideale Art und Weise, durch Patagonien zu reisen. Die Straßen sind katastrophal, daher braucht man auf jeden Fall einen Allradantrieb. Stundenlang auf der Straße zu sein und durch die endlose Wüste bis zur nächsten Bergkette zu fahren, war schon für sich selbst ein Abenteuer. Wenn du nicht weißt, wann du wieder tanken kannst oder was geschieht, wenn du einen platten Reifen hast … aber sich diesen Herausforderungen zu stellen, ist Teil der Reise.

Worin liegt der Unterschied, wenn man allein oder mit seinem Partner reist?

Er sagt: Ich habe das große Privileg und kann mich sehr glücklich schätzen, die Welt mit so einem besonderen Menschen zu bereisen. Unterwegs zu sein, kann eine einsame Angelegenheit sein, und Emilie an meiner Seite zu haben, fühlt sich an wie ein Stück Heimat. Das hilft wirklich gegen Heimweh. Patagonien im Besonderen war ein Ort, von dem wir beide geträumt haben, ihn einst besuchen zu können. Es gibt nichts Besseres, als an einen Ort zu kommen oder etwas Neues kennenzulernen, sich davon begeistern zu lassen und sich dann umzudrehen und zu sehen, dass es Emilie genauso geht. Wir teilen offensichtlich ein gemeinsames Interesse. Indem wir diese wilden Orte zusammen bereisen, können wir gemeinsam diese aufregenden Bilder erschaffen und von der Energie des anderen zehren.

Sie sagt: Allein zu reisen, kann manchmal hart sein, daher bin ich dankbar dafür, jemanden als Unterstützung dabeizuhaben. Du kannst Ideen hin und her werfen und voneinander lernen. In künstlerischer Hinsicht denken wir beide ganz unterschiedlich. Daher sind wir in der Lage, Dinge auf verschiedene Weise zu betrachten und kreativ zusammenzuarbeiten, um unser Gleichgewicht zu finden.

Gab es Momente, in denen du lieber allein gewesen wärst?

Er sagt: Ich habe mir die paar Momente genommen, in denen ich allein sein musste. Als wir beispielsweise campen gingen, bin ich rausgelaufen und habe eine Stunde damit verbracht, auf den Cerro Torre zu starren, weil ich das für mich selbst sehen und ein paar Bilder machen wollte. Das war einer der Momente, in dem du keine andere Stimme hören oder irgendwie abgelenkt werden möchtest. Doch unsere Beziehung ist in dieser Hinsicht besonders. Es ist nicht so, dass wir getrennt voneinander arbeiten, abends nach Hause kommen und dann gemeinsam zu Abend essen. Wir sehen uns 24 Stunden am Tag. Das kann manchmal ziemlich anstrengend sein. Besonders, wenn das Licht abends schwächer wird und wir versuchen, uns gegenseitig beim Fotografieren zu helfen. Jede Minute, die ins Land zieht, ist dann eine verschwendete Minute. Aber insgesamt ist es wirklich sehr positiv und ich könnte mir nicht vorstellen, dieser Arbeit auf irgendeine andere Weise nachzugehen.

Sie sagt: Wenn man so lange gemeinsam unterwegs ist, ist es manchmal wichtig, wieder allein zu sein, um sich zu erholen. Du kannst Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten und sie auf unterschiedliche Weise wertschätzen. Ununterbrochen beruflich zu reisen und das hauptsächlich mit deinem Partner, kann manchmal anstrengend sein. Daher sind Augenblicke, die man allein verbringt, sehr erfüllend.

Was war dein persönlicher Höhepunkt der Reise?

Er sagt: Das ist extrem schwer zu sagen. Nach El Chaltén zu fahren und Mount Fitz Roy zu sehen, war einfach atemberaubend. Aus dem Fahrzeug zu schauen und diese ikonischen Bergspitzen genau vor mir zu sehen, war ein aufregendes Erlebnis. Wir waren gerade sechs oder sieben Stunden von Süden her hochgefahren und die Landschaft war durchgehend flach. Ich hatte den Berg in Büchern und Zeitschriften gesehen, in der „National Geographic“ oder in Klettervideos. Den Fitz Roy zu sehen, hat mir klargemacht, warum ich diese Arbeit tue und warum ich es liebe zu reisen. Das ist eines der Dinge, die du nicht erklären kannst. Es ist einfach die pure Faszination darüber, etwas Neues zu sehen und etwas, was du immer sehen wolltest.

Sie sagt: Nach El Chaltén zu fahren und den Mount Fitz Roy das erste Mal zu sehen. Diese schroffen Berge sind mit nichts vergleichbar, was ich bis jetzt gesehen habe. Sehr kraftvoll und mit einem Hauch von Freiheit. Durch die weite und offene Wüste bis zu den Bergen zu fahren, war unglaublich.

Was war so besonders daran, durch Patagonien zu reisen?

Er sagt: Patagonien ist kein einfacher Ort zum Reisen. Ich hatte das Gefühl, jeden Tag gab es irgendeinen Zwischenfall. Das Benzin wurde knapp, die Grenze zu überschreiten, war nicht so einfach, wie wir gehofft hatten, und das Wetter war verrückt. Ich habe es wirklich genossen, mich den Herausforderungen von starken Winden, Regen oder sogar heftigem Schneefall zu stellen. Das hat die Geschichte reicher gemacht. Manche Plätze sind so schwer zu erreichen, dass du dankbar bist, wenn du dorthin gelangt bist. Wir sind auf viele Guanakos in Torres del Paine gestoßen. Da waren Tausende von ihnen. Es war so ein cooles Erlebnis, sie so fröhlich herumrennen zu sehen. Emilie hat sie geliebt.

Sie sagt: Patagonien war gar nicht so, wie ich erwartet hatte. Es ist wirklich abgeschieden vom Rest der Welt. Die Landschaft und die unvorhersehbaren Wetterbedingungen vor Ort haben die Zeit unserer Reise durch Patagonien unvergesslich gemacht.

Welche Teile der Landschaft haben dich am stärksten beeindruckt?

Er sagt: Berge habe ich schon immer geliebt. Es hat damit begonnen, nach Neuseeland zu reisen und die Alpen in Europa zu sehen. Doch die Berge in Patagonien waren etwas komplett Unerwartetes. Endlose Eisfelder und Gletscher, wie ich sie nie zuvor gesehen habe. In Patagonien liegt die zweitgrößte Menge an Süßwasser abgesehen von den Polarkappen. Daher bestimmt diese Region einen Großteil des lokalen und sogar des weltweiten Klimas. Das Wetter hat den massiven Bergspitzen noch einen dramatischeren Schein verliehen. Wir wussten nie, wie die Atmosphäre sein würde, weil das Wetter von Regen und Hagel zu Sonnenschein und zurück zu Schnee in nur wenigen Stunden gewechselt ist. Diese Kombination aus Landschaft, Wetter und der Wildnis war definitiv einer meiner Lieblingsparts.

Sie sagt: Die Berge sind unglaublich. Als wir zum Cerro Torre gewandert sind, haben wir einige der stärksten Winde erlebt. Sie haben große Eisstücke vom Gletscher an die Küste geblasen, direkt bis vor meine Füße. Ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde.

Wie sehen deine zukünftigen Reisepläne aus?

Er sagt: Die Antarktis steht weit oben auf der Liste ebenso wie Grönland und Nordostkanada. Ich liebe einfach diese herausfordernden Ziele, wo ich beim Bildermachen Grenzen ausloten kann. Besonders an Orten, die vom Wetter bestimmt werden. Das ist der Grund, weshalb ich Patagonien wirklich mag. Ich weiß, dass es in Chile und Peru noch viel mehr zu sehen gibt, als ich wahrgenommen habe. Ich könnte für den Rest meines Lebens reisen und doch nur die Hälfte der Orte sehen, die ich sehen möchte. Es ist großartig, dass du viele dieser Orte mehrmals erleben kannst und doch wieder etwas Neues entdeckst. Ich glaube, wenn ich morgen nach Patagonien reiste, wäre es wieder ganz anders.

Sie sagt: Für 2018 habe ich viele aufregende Projekte geplant. Zu den Höhepunkten gehören eine Reise nach Schottland und ein Fotografie-Workshop, den ich abhalte. Mich treibt es immer wieder dazu, neue Kulturen und Orte zu entdecken und zu erleben, und ich freue mich darauf, neue Geschichten zu fotografieren und zu teilen.

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