Mein Traumberuf als Jugendliche? Konzertpianistin – weil ich leidenschaftlich gerne Klavier gespielt habe. Als mir dann klar wurde, dass das wohl ein Traum bleiben wird, weil ich dafür viel zu ungeduldig bin, habe ich mich für ein Jurastudium entschieden. Ich mag vor allem das Analytische, Sachverhalte zu durchdringen, dann mit logischer Argumentation abzuwägen und Strategien zu entwickeln. Das brauche ich auch als Verantwortliche für das Ressort Integrität, Governance und Nachhaltigkeit: rationales Denken, aber auch ein Hören auf das eigene Bauchgefühl. Auch das ist übrigens ein Aspekt von Integrität: kritische Punkte oder ein ungutes Gefühl nicht zu ignorieren, sondern offen anzusprechen.

Die nachhaltige Transformation von Mercedes-Benz voranzutreiben und abzusichern ist ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit meines Ressorts. Menschen sollen weiter individuell mobil sein können: mit Autos, die einerseits begeistern, aber andererseits auch möglichst wenige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Deshalb wollen wir unser Handeln konsequent auf Nachhaltigkeit ausrichten, in all ihren Facetten: von Klimaschutz und Ressourcenschonung über Diversität und die Einhaltung der Menschenrechte in Lieferketten bis zu dem verantwortungsvollen Umgang mit Daten und einem möglichst hohen Maß an Verkehrssicherheit.

Ob Elektromobilität, künstliche Intelligenz oder automatisiertes Fahren: Um die Chancen der Transformation zu nutzen, müssen wir alle immer weiter dazulernen. Die Komfortzone zu verlassen und auch mal ins kalte Wasser zu springen ist unerlässlich. Das bringt uns in unserer Entwicklung weiter. Ein Rat, den ich oft in Gesprächen weitergebe: Konzentriere dich auf deine Stärken und grüble nicht zu sehr über die Dinge, die du nicht kannst – das meiste kann man lernen. Es ist wichtig, den Mut zu haben, Neues auszuprobieren. Einen für mich besonders prägenden Moment habe ich am fast anderen Ende der Welt erlebt, als ich im Südamerika-Urlaub in die Atacama-Wüste gereist bin. Dort wird Lithium unter anderem für Batteriezellen in Elektroautos gewonnen. Die Landschaft ist wunderschön, aber der Lithium-Abbau führt zu Interessenskonflikten mit der lokalen Bevölkerung.

Für mich war das ein Schlüsselerlebnis: Wir dürfen bei der Umstellung auf die Elektromobilität keine Probleme in andere Teile der Welt verlagern. Mit unserem Human Rights Respect System haben wir einen Ansatz entwickelt, der auch in unseren Lieferketten die Achtung der Menschenrechte im Blick hat und bei Rohstoffen mit einem erhöhten Risiko die Perspektive der Bevölkerung vor Ort mit einbezieht. Wie ich nach einer anstrengenden Woche neue Energie tanke? Am liebsten beim Bergwandern in meiner Schweizer Heimat, zum Beispiel am Piz Fess oder Piz Tomül. Im Winter ist das besonders schön, da wandere ich dann mit Schneeschuhen auf den Berg. Der persönliche Bezug zur Natur verdeutlicht mir auch immer, wie wichtig es ist, dass wir alle unsere Ziele in Sachen Nachhaltigkeit noch konsequenter vorantreiben.