„Design ist auch Verführung.“

Wie sieht ein Auto aus? Die Antwort variiert, je nachdem, wann wir die Frage stellen: gestern, heute oder in der Zukunft. Eins aber bleibt sicher: „Design ist auch Verführung“, sagt Steffen Köhl, Leiter Advanced Design bei Mercedes-Benz. Ein Auto soll ästhetisch sein, uns emotional ansprechen, Begehrlichkeit wecken. „Wir wollen etwas für den Menschen erschaffen. Etwas, das er gerne ansieht, das er gerne anfasst. Etwas, das er liebt.“ Das Auto, Luxus zum Einsteigen.

Für jenes Luxusversprechen hat Mercedes-Benz eine besondere Designsprache entwickelt: Sensual Purity. Sinnliche Klarheit. Das ist die Botschaft, die sich dahinter verbirgt und entlang derer Mercedes-Benz automobilen Luxus für die drei Submarken neu gedacht und ausgestaltet hat. „Design ist holistisch. Es betrifft jedes Detail am und im Auto“, erklärt Steffen Köhl. „Und bei Mercedes-Benz leben wir Design wie bei kaum einer anderen Marke.“ 

Visionär: Was die Designer mit dem F 015 avisierten, ist heute im Interieur des EQS mit dem MBUX Hyperscreen Realität geworden.

Markant: Die neue Black-Panel-Front prägt die Gesichter der Mercedes-EQ Modelle, die Steffen Köhl mit seinem Team gestaltet.

Innova­tive Exterieur-Designs.

Im Sindelfinger Head­quarter sowie in den vier inter­nationalen Design-Studios entwerfen Gestalter innova­tive Exterieur-Designs für Mercedes-Benz und die drei Submarken Mercedes-EQ, Mercedes-Maybach und Mercedes-AMG. Die Designer nähen sprichwörtlich das jeweils passende Kleid auf die von Ingenieuren konzipierten Autos – nach einem über Jahrzehnte gelernten Schema: der Motor vorn, hinten der Kofferraum, dazwischen die Fah­rerkabine mit Sitzen – die sogenannte Drei-Box-Proportion, auf der Limousinen bisher basieren.

Doch: „Progressivität bedeutet auch, etwas radikal anzugehen“, sagt Steffen Köhl. „Alles fängt mit Proportionen an.“ Damit meint er jenen Paradigmenwechsel, der sich gerade vollzieht, vom klassischen Drei-Box-Design hin zu einer gewölbten, fließenderen Form: dem One-Bow-Design, das mit dem neuen EQS erstmals Realität wird. 

Eine Andersartigkeit.

Anstelle der Drei­teilung streckt sich die Seitenansicht der vollelektrischen Luxuslimousine nahtlos entlang einer geschwungenen Linie – harmonische Flächen verschmelzen zu einer Einheit. 

2015 stießen Köhl und sein Design-Team die Elektro-Evolution mit dem F 015 Luxury in Motion Showcar an. Heute, nur wenige Jahre später, stellt Mercedes-Benz den EQS vor. Die reale Adaption des VISION EQS, mit dem Mercedes-Benz 2019 auf der IAA die Tür für eine neue automobile Ästhetik öffnete, ebenfalls eine Studie des Advanced-Design-Bereichs. Der EQS ist der Gegenpol zur S-Klasse. „Wir wollen uns mit dem EQ Konzept optisch unterscheiden, nicht aber vom Kosmos der Mercedes-Benz Design-Philosophie. Vielmehr wollen wir ihn erweitern“, erklärt Steffen Köhl die Design-Strategie. 

Eine Andersartigkeit, die unter anderem im markanten Gesicht des EQS sichtbar wird: Die Designer ersetzten den nun obsoleten Kühlergrill mit der Black-Panel-Front, einer tiefschwarzen Fläche mit dem dreidimensionalen Sternen-Muster zwischen den Scheinwerfern. Umschlossen ist dieser formale Verbund von Leuchtbändern, die sich auch am Heck finden. Dieser horizontale Lichtrahmen prägt das EQ Design.

Ebenso wie die Inszenierung der Fahrzeuge mittels Licht und Farben. Für das vollelektrische Kompakt-SUV EQA wählten die Designer eine neue farbliche Nuance: Mit Details in Roségold holen sie einen essenziellen Rohstoff der Elektromobilität an die Oberfläche und setzen edle Akzente.

Highlights: Aerodynamisch optimierte Räder und Helix-Heckleuchten, die nahtlos in das LED-Leuchtband übergehen.

Sinnliche Großflächigkeit.

Es ist eine Referenz auf roségoldfarbenes Kupfer, einen der wesentlichen Bestandteile der Batterie. Die optische Union durch sinnliche Großflächigkeit und Leuchtbänder im Exterieur findet einen Widerspruch in gezielt erzeugten Kontrasten im Interieur: Der digitale MBUX Hyperscreen des EQS steht in einem spannenden, progressiven Gegensatz zur klassischen Materialität und gewohnt hohen Verarbeitungsqualität vieler Materialien im Interieur, wie beispielsweise der Sitze aus Leder mit aufwendigen Stitchings. „Im Innenraum haben die Designer mehr Möglichkeiten, zu gestalten“, sagt Steffen Köhl. „Jede Funktion, jeder Knopf, jeder Griff kann wieder völlig anders geformt sein als zuvor. Das Exterieur aber ist wie eine Skulptur. Es gibt weniger Bauteile, an denen wir gestalten können.“

Emotion und Verstand.

Ein weiteres Spannungsfeld schufen die Designer mit der Kombination aus emotional-warmen und technoid-kühlen Farbtönen. Eine Gegensätzlichkeit, die sich jedoch zu einem Ganzen vereint. Denn die Farben symbolisieren Emotion und Verstand. Herz und Gehirn – emotionale Intelligenz. Das ist ein weiteres Versprechen der Submarke Mercedes-EQ. Denn Autofahren „soll immer noch ein sinnliches, ein emotionales Erlebnis sein, sich leicht, aber auch dynamisch, knackig und sportlich anfühlen“, be­schreibt es Designer Steffen Köhl.

„Ein Elektroauto soll Spaß machen. Und es soll verführerisch sein.“

Progressiv: Das Design des neuen EQS vereint Sinnlichkeit, Emotionalität und Intelligenz.

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