Wer am östlichsten Ufer des Bodensees auf der Europastraße 60 Richtung Süden fährt, kurz vor Feldkirch links abbiegt und sich über enge Serpentinen den Berg hochzirkelt, steht nach wenigen Kilometern vor einer hell leuchtenden Betonwand. Wir parken den neuen GLC 300 e 4MATIC auf einem Parkplatz neben der Wand und steigen aus. Die Mauer dient als Rückseite des 38 Meter langen Hauses der Höfe, einem Wohnort, geplant und erschaffen von den beiden Architektenbrüdern Bernhard und Stefan Marte. Das Wohnhaus ist die erste Station auf unserem Roadtrip mit dem neuen GLC durch Vorarlberg, der uns zu verschiedenen Bauwerken der beiden Architekten führen wird.

Wie ein riesiger Betonmonolith schmiegt sich das Haus in die Landschaft, verschwindet nach hinten fast vollständig in den Hang und öffnet sich nach vorne zum Tal. Über eine flache Treppe gelangen wir in einen Innenhof, eine hohe Holztür öffnet den Blick ins Innere des Hauses. Bereits an der Eingangstür reicht die Sicht bis in die offene Küche zu einer Panoramascheibe, hinter der sich das Rheintal und die Appenzeller Alpen ausbreiten. Links neben der Küche öffnet sich ein weiterer Innenhof, der von allen Wohnbereichen des Hauses durch hohe Glastüren erreichbar ist.

Ikonen der Welt.

„Ein lebenswerter Raum beginnt bei der Klarheit und der Hochwertigkeit der Materialien“, sagt Stefan Marte. Nach unserem Besuch im Haus der Höfe fahren wir mit dem GLC nach Feldkirch ins Büro von Marte.Marte in einem alten Stadthaus, das die beiden Architekten behutsam architektonisch erweitert haben. Dank der 360-Grad-Kamera wird das Einparken mit dem GLC selbst in der engen Altstadt zum Kinderspiel. Auf dunklen Parkettböden stehen Modelle von Brücken, Häusern und Tunneleinfahrten aus Pappe, an den Wänden Regale aus Stahl mit schwarzen Aktenordnern, meterhohe Lightwalls erhellen die weiß gestrichenen Räume. 1993 gründeten die beiden Brüder ihr Architektenbüro, heute zählen ihre Bauten mit ihrer klaren und reduzierten Formensprache zu Ikonen in der Welt der Architektur.

Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit: Die Brüder vergessen nie die Beziehung zur umliegenden Landschaft. „Wie der Innenraum mit der Außenwelt umgeht, ist ganz entscheidend dafür, wie lebenswert ein Raum wird“, sagt Stefan Marte. Die beiden Architekten setzen Innen- und Außenraum in eine stimmungsvolle Beziehung, ihre Entwürfe hören nicht bei der Vorderkante des Wohnraums auf. Ein Wohnraum, so Marte, müsse ähnlich wie ein Auto schützen und ein Wohlfühlklima erzeugen. Das erreichen die beiden Architekten dadurch, dass sie ihre Räume, wie beim Haus der Höfe, nur dahin öffnen, wo man in die Natur sehen kann. „Wenn man Vorhänge zuziehen muss, ist der Wohnraum gescheitert.“ 

Wichtig sei auch ein Gefühl für das Gesamtwerk, erklärt Stefan Marte den Grundsatz der eigenen Arbeit. Eine Form sei erst dann schön, wenn sie ihre Funktion perfekt erfülle und einen noch dazu emotional berühre. „Die Architektur hat viel mit dem Autobauen gemeinsam: Erst kommt die Funktion, dann musst du die passende Hülle finden.“ Aus all den notwendigen Funktionen und der Hülle entstehe so eine Großform, eine Skulptur, die so viel Kraft besitzt, dass sie begeistert.

Nach dem Besuch im Büro von Marte.Marte wagen wir uns mit dem GLC in die Vorarlberger Gebirgslandschaft, immer auf den Spuren der Architekten. Voll aufgeladen fährt der Plug-in-Hybrid bis zu 130 Kilometer rein elektrisch – mehr als genug für unseren bevorstehenden Ausflug in die Berge. Denn auch auf rauem Terrain kann der GLC dank eines neuen Offroadprogramms komplett ohne Verbrenner überzeugen.

Zwischen Innen und Aussen.

Unsere letzte Station auf der Tour mit dem GLC durch Vorarlberg führt uns ins Laternsertal, ein östliches Seitental des Rheins. Über einen schmalen Feldweg, zwischen Almwiesen, auf denen Ziegen grasen, und Bauernhöfen aus Holz, erreichen wir ein vierstöckiges Bauwerk aus Beton, das auf einer Wiese am Hang steht, ein gedrungener Leuchtturm in der Welt der Berge. Die Fassade der Schutzhütte ließen die Architekten mit Schremmhämmern grob behauen.

So wirkt das Gebäude wie ein grauer Felsblock in der Landschaft. Über eine kurze Treppe gelangen wir auf das Sonnendeck, das gleichzeitig als Eingangsebene dient und durch seine Erhöhung auch nach starkem Schneefall erreichbar bleibt – ein Beispiel funktionaler Architektur.

Naturraum.

Im Inneren führt eine Wendeltreppe aus massivem Holz in den ersten Stock mit einer Küche und einem Fenster, das den Blick freigibt ins Laternsertal – ein perfekter Ort zum Verweilen und ideale Symbiose zwischen Innen- und Außenraum: Wie auch das Haus der Höfe öffnet sich die Schutzhütte durch Glasscheiben talseitig, bietet Ausblicke in den Naturraum, während die Wände bergseitig geschlossen bleiben und eine heimelige und geschützte Atmosphäre schaffen.

Nach dem Besuch der Schutzhütte fahren wir weiter bergauf zum Furkajoch. Dunkle Wolken schieben sich über den Himmel, immer wieder blitzt die Sonne durch. Die Fahr- und Außengeräusche dringen kaum ins Innere, die Klimaanlage hüllt uns in eine wohlige Wärme, das dynamische Fahrwerk schluckt alle Unebenheiten der holprigen Passstraße. Wie auf Watte gleiten wir durch die Bergwelt und beobachten durch die großen Scheiben, wie die einsetzende Dunkelheit die Umgebung zu schlichten Formen dimmt: Berggipfel reduzieren sich im Abendlicht zu einer gezackten Linie vor dem orangen Himmel, die Straße wird ein graues Band zwischen dunklen Felsen. Aufgereihte Fichten am Bergrücken wirken wie Scherenschnitte. Die Außenwelt, durch die wir den GLC lenken, erscheint wie ein Bauwerk von Marte.Marte: reduziert auf das Nötigste und so perfekt, dass man nichts mehr weglassen könnte.