Der Weg zum H-Kennzeichen.

Ein Historienkennzeichen können Automobile erhalten, wenn sie vor mindestens 30 Jahren zugelassen worden sind. Außerdem müssen sie „zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“ beitragen – also weitgehend im Originalzustand oder hochwertig restauriert sein. Diesen Status bestätigt ein Oldtimergutachten nach § 23 StVZO einer Kfz-Prüforganisation. Mit dem Gutachten kann bei der Zulassungsstelle das H-Kennzeichen für den Klassiker beantragt werden.

Mercedes-Benz 500 SEC, Oberklassecoupé der Baureihe 140 (Produktionszeitraum 1992 bis 1998).

Automobile Faszination: Mercedes-Benz 300 SL „417“ (W 198) mit H-Kennzeichen bei der 1000 Miglia im Jahr 2019.

H-Kennzeichen 2022.

Im kommenden Jahr dürfen eine ganze Reihe faszinierender Youngtimer von Mercedes-Benz erstmals mit dem H-Kennzeichen zugelassen werden. Es sind Baureihen und Typen, die 1992 erstmals auf den Markt gekommen sind:

  • Mercedes-Benz SEC Coupés der Baureihe 140
  • Mercedes-Benz Cabriolets der Baureihe 124
  • Mercedes-Benz 600 SL der Baureihe 129
  • Sondermodelle rosso, azzurro und verde der Baureihe 201
  • Mercedes-Benz G-Klasse der Baureihe 461
  • Unimog der Baureihen 408 und 418

Viele Besitzer dieser Mercedes-Benz Klassiker haben darauf gewartet, dass ihr geliebter Klassiker 2022 das begehrte Kennzeichen bekommt. Für sie gilt: „H“ wie „Happy New Year“.

SEC Coupés: hochexklusive Zweitürer der Baureihe 140.

Bühne frei für die luxuriös-sportlichen Spitzenmodelle des Personenwagenprogramms von Mercedes-Benz im Jahr 1992: Die SEC Oberklassecoupés der Baureihe 140 haben im Januar 1992 auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit Premiere. Zunächst gibt es die Typen 600 SEC (V12-Motor, 290 kW/394 PS) und 500 SEC (V8-Motor, 235 kW/320 PS). Sie sind technisch eng verwandt mit den entsprechenden S-Klasse Limousinen. Ihr Design und die umfangreiche Serienausstattung unterstreichen die Eigenständigkeit der hochexklusiven, zweitürigen Reisewagen.

Elegante Top-Modelle: Die SEC Coupés der Baureihe 140 stehen 1992 an der Spitze des Modellprogramms von Mercedes-Benz. 

Offen für die Schönheit des Fahrens im viersitzigen Cabriolet: Im Sommer 1992 kommt das Mercedes-Benz 300 CE-24 Cabriolet auf den Markt.

Renaissance der Faszination viersitziger Cabriolets.

Die Faszination des offenen Fahrens im viersitzigen Cabriolet hat eine vielfältige Historie in der Markengeschichte von Mercedes-Benz. Mit den Cabriolets der Baureihe 124 feiert diese Tradition im Sommer 1992 nach 20 Jahren Pause eine großartige Renaissance. Als erster Typ kommt das Mercedes-Benz 300 CE-24 Cabriolet auf den Markt. Der offene Viersitzer mit Stoffverdeck ist stilistisch vor allem mit den Coupés der Baureihe 124 eng verwandt. Technisch hat Mercedes-Benz das Cabriolet (A 124) aber noch einmal optimiert und dabei rund 1.000 Teile völlig neu konstruiert. Insbesondere wird die Karosserie versteift, um das offene Fahrzeug so komfortabel und sicher wie die anderen Mitglieder der Baureihenfamilie zu machen.

V12-Debüt in der SL Tradition.

Der erste Mercedes-Benz SL mit Zwölfzylindermotor feiert sein Debüt im Oktober 1992. 600 SL heißt dieses 290 kW (394 PS) starke Topmodell der Baureihe 129. Neben Fahrleistungen auf Spitzenniveau bietet der V12-Sportwagen eine opulente Serienausstattung. Diese umfasst unter anderem ein adaptives Dämpfungssystem mit Niveauregulierung an Vorder- und Hinterachse, Tempomat, Scheinwerferreinigungsanlage, Klimatisierungsautomatik, Lederpolsterung und Sitzheizung. 

Im Exterieur verraten nur das Typenschild und zwei dezente „V12“-Embleme an den vorderen Radausschnitten, welches exklusive Modell vor dem Betrachter steht.

Blue Beauty: Der 190 E 2.3 Avantgarde azzurro in Metallicblau gilt 1992 als „das Kraftpaket“ unter den drei Sondermodellen. Er bringt unter anderem Sportsitze in Schalenform, ein Sportline-Fahrwerk mit 23 Millimetern Tieferlegung, Leichtmetallfelgen mit Breitreifen, Sportlenkrad und schwarzes Karbonfaserdekor in der Mittelkonsole mit.

Sympathische Trikolore in der Kompaktklasse.

Rosso, azzurro und verde: So heißen die drei seltenen Avantgarde-Sondermodelle der erfolgreichen Mercedes-Benz Kompaktklasse der Baureihe 201 mit Perlcolor-Speziallackierungen und markantem Interieurdesign, die im März 1992 Premiere haben. Sie werden von Mercedes-Benz Designerinnen eines internationalen Teams entwickelt. Selbstbewusst unterstreichen die Sondermodelle mit sportlichen Individualisierungen und attraktiven Ausstattungsdetails, wie erfolgreich sich die Marke mit der Baureihe 201 bei einem jungen Publikum etabliert hat. 1992 sind die Avantgarde-Sondermodelle auf insgesamt 4.600 Fahrzeuge limitiert und heute längst Klassiker mit besonderem Flair.

Allrad-Ikonen.

Zwei legendäre Geländealleskönner bringt die Marke mit dem Stern im Jahr 1992 auf den Markt: Die G-Klasse der eigenständige Baureihe 461 fasst nun die Varianten für professionelle Anwendungen zusammen. Lieferbar sind Station-Wagen (kurz und lang), Kastenwagen und Pick-up (langer Radstand) sowie Fahrgestelle. Gleich um zwei Baureihen wird die Unimog-Familie vor 30 Jahren erweitert. Mit neu entwickeltem Fahrerhaus setzen die Baureihen 408 und 418 auch optisch Akzente.

Dass das „Universal-Motor-Gerät“ längst viele Fans jenseits der Profi-Anwender hat, zeigt die Studie „Funmog“ auf Basis des Unimog U 90 der Baureihe 408 als geländegängiges Freizeitfahrzeug.

Viel Spaß: der Mercedes-Benz Unimog U 90 als geländegängiges Freizeitfahrzeug „Funmog“.

Für Profis: Die Mercedes-Benz G-Klasse für Kunden aus Kommunalbereich, Rettungsorganisationen, Bau, Forst und für andere professionelle Einsätze kommt ab 1992 als Baureihe 461 auf den Markt.

Jubiläum für das H-Kennzeichen.

Grund zum Feiern gibt es 2022 nicht nur für Klassiker, die vor wenigstens 30 Jahren erstmals zugelassen worden sind und ein Oldtimergutachten aufweisen: Auch das H-Kennzeichen selbst hat Geburtstag.

Denn diese Würdigung historischer Fahrzeuge als technisches Kulturgut ist im Juli 1997 und somit vor 25 Jahren eingeführt worden.