Vielfältig und bunt.

Automobilgeschichte ist vielfältig und bunt. Das ist auch ganz wörtlich zu verstehen, wie die faszinierenden Farben, Schattierungen und Kontraste in der Ausstellung des Mercedes-Benz Museums zeigen. Viele Menschen sind allerdings von Farbenblindheit (Farbfehlsichtigkeit) betroffen und können die Vielfalt der Farbtöne und Schattierungen nicht wahrnehmen. Besonders häufig sind Formen der Rotgrünblindheit, von Fachleuten als „anomale Trichromie“ bezeichnet, wovon bei Männern jeder zwölfte (8 Prozent) und bei Frauen eine von 200 (0,5 Prozent) betroffen ist.

Spezielle Brillen.

Für Besucherinnen und Besucher mit dieser Einschränkung bietet das Mercedes-Benz Museum nun spezielle Brillen des Unternehmens EnChroma an. Diese filtern sehr präzise einen kleinen Teil des Farbspektrums aus dem sichtbaren Licht und machen es so möglich, ein erweitertes Spektrum an klaren, lebendigen Farben zu sehen. Das Ergebnis ist ein deutlich farbigeres und kontrastreicheres Wahrnehmen der Umgebung. Erwachsene und Kinder können diese besonderen Farbsehhilfen ab sofort kostenfrei für den Besuch der Ausstellung ausleihen.

Weitere Informationen.

Das Unternehmen EnChroma aus Berkeley, Kalifornien/USA, hat die patentierte Brille vor fast 15 Jahren entwickelt und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. Die innovativen Brillen werden von mehr als 200 Organisationen weltweit, darunter über 100 Museen, zur Verfügung gestellt. Dazu gehören unter anderem das Centre Pompidou in Paris, Frankreich, das Van Gogh Museum in Amsterdam, Niederlande, und das Eric Carle Museum of Picture Book Art in Amherst, Massachusetts, Vereinigte Staaten von Amerika. Außerdem werden die Brillen beispielsweise auch in Schulen und Universitäten verwendet, wie zum Beispiel an der Universität Hamburg und der RWTH Aachen.

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass allein in Deutschland rund 3,5 Millionen Menschen von einer Farbfehlsichtigkeit wie der anomalen Trichromie betroffen sind. Europaweit wird die Zahl auf 30 Millionen Menschen und weltweit auf 350 Millionen geschätzt. Menschen, die rot-grün farbenblind sind, sehen nur etwa zehn Prozent der Farbtöne und Schattierungen, die Menschen mit typischem Farbsehvermögen sehen.