Wer das Mercedes-Benz Museum besucht, entdeckt die Vielfalt von Ausstellung und Architektur stets aus einer ganz individuellen Perspektive. Aber welche Schwerpunkte des Museums, welche Geschichten rückt diese persönliche Wahrnehmung in den Fokus? Das verrät heute: Bernd Mayländer, Fahrer des Official FIA Formel 1 Safety Car und Mercedes-Benz Classic Markenbotschafter.
Mercedes-AMG GT R:
Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,4 l/100 km;
CO₂-Emissionen kombiniert: 284 g/km.¹
Ihn überholt niemand in der Formel 1: Bernd Mayländer mit dem aktuellen Official FIA F1 Safety Car – einem für den Einsatz optimierten Mercedes-AMG GT R. Der Rennfahrer ist seit dem Jahr 2000 unterwegs für die Sicherheit in der Königsklasse des Motorsports.
Die Geschichte des Automobils von Anfang an begeistert Bernd Mayländer beim Besuch des Mythosraums 1 im Mercedes-Benz Museum. Wie Gottlieb Daimler kommt er aus Schorndorf. Im Hintergrund die Daimler Motorkutsche aus dem Jahr 1886 und der Benz Patent-Motorwagen.
„Als Fahrer des Safety Car der Formel 1 gehören Motorsport und Sicherheit für mich zusammen. Beides finde ich auch im Mercedes-Benz Museum wieder. Besonders wichtig am Museum ist, dass die Geschichten von Autos und den großen Technik-Innovationen immer im Zusammenhang mit der jeweiligen Zeit erzählt werden. So versteht man viel besser, welche Pionierleistungen das gewesen sind.“
„Mein persönliches Highlight im Mercedes-Benz Museum war die Sonderausstellung zu den Mercedes-AMG Safety Cars im Jahr 2015. Da haben gleich mehrere meiner Dienstwagen das Publikum begeistert! Und toll, dass mein Mercedes-Benz CLK-GTR von 1997 in der Dauerausstellung zu sehen ist. Mit dem Rennwagen bin ich gemeinsam mit Klaus Ludwig in der FIA GT-Meisterschaft gestartet.“
Zeitzeuge von 1997: Mit dem Mercedes-Benz GT Rennsportwagen CLK-GTR startete Bernd Mayländer in der FIA GT-Meisterschaft. Das Fahrzeug trägt die Startnummer 12 – so wie beim Sieg des Teams Klaus Ludwig / Bernd Mayländer / Bernd Schneider am 20. Juli 1997 im Vier-Stunden-Rennen von Zeltweg auf dem damaligen A1-Ring im österreichischen Spielberg.
Der Wille zum Wettbewerb steckt nicht nur im Motorsport, sondern in allen Innovationen von Mercedes-Benz. Bernd Mayländer mit dem Zweizylinder-V-Motor von Daimler aus dem Jahr 1894 (links) und im Mythosraum 5 „Vordenker – Sicherheit und Umwelt“.
„Der Zweizylinder-V-Motor von Daimler aus dem Jahr 1894 ist eine tolle Maschine: Er war der erste Rennmotor der Geschichte – und er steht für den Blick der Ingenieure nach vorn. Im Mercedes-Benz Museum wird deutlich, dass zu einer erfolgreichen Innovation auch der Wettstreit um die beste Lösung gehört. Dieser Gedanke des Wettbewerbs um das Beste gehört zum Spirit von Mercedes-Benz.“
„Die Geschichte von Auto und Motorsport braucht Lebendigkeit. Genau das schaffen das Museum und die Veranstaltungen von Mercedes-Benz Classic, die außerhalb des Museums stattfinden. Deshalb verbinde ich viele legendäre Renn- und Sportwagen in der Ausstellung mit ganz aktuellen Erinnerungen: Denn als Markenbotschafter darf ich diese Autos bei Veranstaltungen wie etwa der 1000 Miglia fahren. Meine Lieblinge? Das sind auf jeden Fall der 300 SL in seiner ursprünglichen Ausführung als Rennsportwagen und als wunderschöner Seriensportwagen. Dann natürlich der 300 SLR aus dem Jahr 1955, aber auch die großen Kompressor-Tourensportwagen der späten 1920er-Jahre.“
Silberne Zeitmaschine: Im Mai 2019 fährt Bernd Mayländer mit Hans Herrmann auf dem Beifahrersitz im originalen 300 SLR von der Startrampe der 1000 Miglia in Brescia. „Das war ein ganz besonderer Moment“, sagt Mayländer, „schließlich war Hans Herrmann einer der Mercedes-Benz Rennfahrer bei der legendären Mille Miglia 1955.“ Rechts sitzt Mayländer in einem 300 SLR im Mythosraum 7 „Silberpfeile – Rennen und Rekorde“ des Museums.
Meilensteine der Marke: Bernd Mayländer vor der Rennkurve im Mythosraum 7 des Mercedes-Benz Museums.
„Ich habe seit fast 20 Jahren die Entwicklung der Formel 1 hautnah miterlebt. In der Rennkurve des Museums sieht man wichtige Meilensteine dieser Zeit. Auch die Safety Cars haben sich seit 2000 kontinuierlich weiterentwickelt: Jedes neue Mercedes-AMG Fahrzeug bringt mehr Leistung, reagiert noch etwas schneller und gibt seinem Fahrer eine noch präzisere Rückmeldung. Das ist wichtig. Denn in der Safety-Car-Phase eines Formel-1-Rennens muss ich bis zu 99 Prozent an die Möglichkeiten meines Autos herangehen.“
„Der Rennwagen-Schnelltransporter war in den 1950er-Jahren ein ganz außergewöhnliches Fahrzeug. Er wurde für die Beförderung der erfolgreichsten Rennwagen dieser Zeit konstruiert. Dass der Transporter damals mit bis zu 170 km/h unterwegs gewesen ist, wäre heute nicht vorstellbar: Die Trucks mit den neuen Silberpfeilen an Bord fahren 80 km/h.“
Ein berühmtes Fahrzeug aus der Rennsportgeschichte, aber kein Rennwagen – das hat der Mercedes-Benz Rennwagen-Schnelltransporter von 1955 mit den Safety Cars der Formel 1 gemeinsam.