Mercedes-Benz LP 333 Pritschenwagen.

Im Volksmund ist der LP 333 wegen seiner beiden gelenkten Vorderachsen als „Tausendfüßler“ bekannt. Die neuartige Konstruktion führt Mercedes-Benz 1958 ein, als die Bundesregierung Abmessungen, Achslasten und Nutzlast von Lkw gesetzlich beschränkt, um die Bahn vor Konkurrenz zu schützen. Die zusätzliche Achse erlaubt eine höhere Nutzlast und damit eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit des Wagens.

  • Zylinder 6
  • Hubraum 10809 cm³
  • Leistung 200 PS (147 kW)
  • bei Drehzahl 2200/min
  • Höchstgeschwindigkeit 92 km/h
  • Nutzlast 9100 kg
  • Produktionszeitraum 1958-1961
  • Produzierte Stückzahl 1833
Steigende Zahl von Lastkraftwagen.

Der Ausbau des Straßen- und Autobahnnetzes nach dem Zweiten Weltkrieg geht mit der Entwicklung der Massenmotorisierung einher. Mit dem Wirtschaftsaufschwung steigt auch der Güterverkehr. Um die Bahn zu fördern und die steigende Zahl von Lastkraftwagen zu bekämpfen, erlässt die Bundesregierung 1958 neue Vorschriften „zur Entlastung des Straßen- und Güterverkehrs“. Sie beschränken Gewichte, Achslasten und Abmessungen der Lastwagen. Nach den neuen Regelungen dürfen nur noch dreiachsige Fahrzeuge mit Anhänger eine Gesamtnutzlast von 20 Tonnen erreichen. Technisch ist das problematisch. Denn für die bis dato übliche Konstruktion eines Dreiachsers, mit einer Vorder- und zwei Hinterachsen, reicht die erlaubte Fahrzeuglänge nicht aus. Die Mercedes-Benz Ingenieure finden eine innovative Lösung. Mit dem LP 333 bauen sie ein Fahrzeug mit zwei gelenkten Vorderachsen, einer damals einzigartigen Konstruktion. Im Volksmund wird der LP 333 liebevoll „Tausendfüßler“ genannt. ls die Ingenieure von Mercedes-Benz 1958 diesen Lkw bauten, hatten sie eine Menge kniffliger Probleme zu lösen. Es gab nämlich neue Vorschriften für Lkw.

Die Regierung wollte dafür sorgen, dass mehr Güter per Bahn transportiert werden. Sie ordnete deshalb an, dass Lkw mit zwei Achsen - also 2 Rädern vorne und 2 Rädern hinten - nicht mehr als 12 Tonnen wiegen dürfen. Was tun, wenn man die Wagen schwerer beladen wollte? Ganz einfach: Man musste eine zusätzliche Achse einbauen, dann war auch mehr Gewicht erlaubt! Doch damit war das Problem nur halb gelöst. Mit Anhänger durften die Lastwagen nämlich nur 14 Meter lang sein. Wenn man in einen so kurzen Lkw vorne zwei und hinten vier Räder einbaut, gibt es Schwierigkeiten in den Kurven, weil die Hinterräder die Kurve nicht sauber fahren. Es gab nur eine Lösung: ein Lastwagen mit zwei gelenkten Vorderachsen. So entstand dieser LP 333. Der LP 333 löste nicht nur das Gewichtsproblem, das Kurvenproblem und das Längenproblem. Der LP 333 war auch besser zu bremsen und sicherer, wenn mal ein Reifen platzte. Mit seinen vielen Rädern ähnelt der Lastwagen einem Tausendfüßler – genauso nannten ihn die Leute dann auch.

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