Der 300 SL ist das erste nach 1945 neu konstruierte Mercedes-Benz Rennfahrzeug. Die charakteristischen Flügeltüren sind eine Folge seines neuartigen Gitterrohrrahmens. In dem ausgestellten 300 SL fahren Karl Kling und Hans Klenk im November 1952 zu ihrem spektakulärsten Erfolg: dem Gewinn der “Carrera Panamericana” in Mexiko.
1952 baut Mercedes-Benz den ersten Nachkriegs-Rennsportwagen, den 300 SL. Als Basis dient der Pkw-Typ 300, auch Adenauer-Mercedes genannt, von dem Versuchs-Chef Uhlenhaut die Achsen und den 3-Liter-Motor übernimmt. Neu ist der nur 50 Kilogramm leichte, jedoch äußerst stabile und verwindungssteife Rahmen aus einem Netzwerk zusammengeschweißter Stahlrohre. Weil sich diese Konstruktion nicht mit konventionellen Türen kombinieren lässt, erhält der Wagen nach oben öffnende „Flügeltüren“. Mercedes-Benz gelingt mit diesem Modell ein äußerst erfolgreicher Wiedereinstieg in den Rennsport. Nach Siegen in Bern, in Le Mans und auf dem Nürburgring fährt der 300 SL mit Karl Kling am Steuer im November 1952 auch die mexikanische Carrera Panamericana.
Auf der ersten Etappe des strapaziösen Straßenrennens über 3100 Kilometer durchbricht bei voller Fahrt ein Geier die Windschutzscheibe und verletzt Co-Pilot Hans Klenk am Kopf. Die Männer montieren deshalb am Abend acht dünne Stäbe vor die neue Frontscheibe. So geschützt fährt der 300 SL dem Sieg entgegen und damit in die Herzen der Autofans.
Nach unzähligen Anfragen, vor allem aus den USA, entwickelt Mercedes-Benz eine Serienversion des „Flügeltürers“, die 1954 auf den Markt kommt. Die acht Stäbe vor der Windschutzscheibe dieses Mercedes-Benz 300 SL sind das Ergebnis einer abenteuerlichen Geschichte: Im November 1952 fahren Karl Kling und sein Beifahrer Hans Klenk mit diesem 300 SL die Carrera Panamericana, ein halsbrecherisches Straßenrennen über 3100 Kilometer durch Mexiko. Schon am ersten Tag kracht bei voller Fahrt ein Geier gegen die Windschutzscheibe. Durch den Aufprall zersplittert die Scheibe und verletzt Beifahrer Hans Klenk am Kopf. Doch auf Wunsch seines blutenden Co-Piloten rast Kling weiter. Erst am Abend wird Klenk verarztet und die Scheibe erneuert. Um vor weiteren Attacken aus der Luft geschützt zu sein, montieren die beiden acht Gitterstäbe vor die Scheibe. Am nächsten Morgen brausen sie los, als sei nichts gewesen. Nach der Schlussetappe können Kling und Klenk feiern. Trotz des Zusammenstoßes mit dem Vogel gewinnt der „Flügeltürer“ das Rennen.