Sybille Schönberger: „Ein guter Teamleader muss auch ein guter Teamplayer sein!“

„Wer unter Druck keinen klaren Kopf behalten kann, sollte kein Chef sein.“ Klare Worte einer Powerfrau, die als Sterneköchin einen Führungsstil kultiviert hat, der Empathie und Durchsetzungskraft vereint.

„Eigentlich bin ich gar keine typische Köchin – ich hatte noch nie Lust, mein Leben dem Kochen zu opfern. Auch zur Sternegastronomie bin ich eher zufällig gekommen“, erzählt Sybille lachend. Doch so ungeplant und bescheiden, wie dies vielleicht klingen mag, verlief die Karriere der mehrfach prämierten Event- und Fernsehköchin sicher nicht. Schließlich behauptete sich die zierliche Aromaexpertin in der männerdominierten Branche mit ungeheurem Fleiß, beinharter Disziplin und exzellentem Gespür für harmonische Präsentationen. Mit 27 Jahren erkochte sie dem Restaurant Hessler als damals jüngste Sterneköchin Deutschlands aus dem Stehgreif einen Michelin-Stern – ganz ohne Frauenbonus. Ihr Geheimnis: Führungsqualitäten, die Empathie und Durchsetzungskraft vereinen.
„Die Sterneküche ist nicht einfach für eine zierliche, feminine Frau – schon aus optischen Gründen haben mir damals viele den Job nicht zugetraut. In meiner ersten Woche wäre ich unter dem Druck fast zusammengebrochen. Der Küchenchef hat uns nur schikaniert. Aber ich habe nicht aufgegeben, sondern mich durchgebissen.“ Mittlerweile meistert Sybille Schönberger ihren High-Pressure-Alltag lässig, denn „wer Arbeit abgeben und andere gut anleiten kann, erzielt unterm Strich das beste Ergebnis.“ Ein eingespieltes, gut geführtes Team ist das A und O: „Die Kunst besteht darin, andere so zu führen, dass sie es schließlich genauso gut können. Dabei ist es wichtig, gerecht zu handeln, fair zu sein und Mitarbeiter nicht auf Fehler zu reduzieren, sondern stattdessen ihr Können zu stärken. Trotzdem zählt am Ende natürlich die Leistung.“