Lewis schüttelt ungläubig den Kopf. „Das ist verrückt“, murmelt er und streift mit seinem Blick immer wieder über den 30er Jahre Silberpfeil vor seinen Füßen. „Richtig beängstigend“, wiederholt er. Sicherheitsgurte, Crashstrukturen und einen Tacho sucht Lewis an diesem Oldtimer vergebens. Sein erster offizieller Auftritt als Silberpfeil-Werksfahrer im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart Anfang 2013 ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise in die Vergangenheit. Ein bisschen ist es aber auch ein Aufbruch in eine neue Ära - für ihn und für sein Team. Diese Szene beweist: Die Karriere des dreimaligen Formel 1-Weltmeisters Lewis Hamilton ist auf eine ganz besondere Art und Weise mit der Marke mit dem Stern verbunden. Der Brite wurde seit den Anfängen seiner Laufbahn von Mercedes-Benz gefördert.
„Ich fahre seit ich 13 Jahre alt war Rennen mit Mercedes-Benz und bin in der Formel 1 noch nie mit einem anderen Motor gefahren“, sagt Lewis. „Der Stern ist in meinem Blut und ich werde weiter pushen, damit wir auch in Zukunft gemeinsam Erfolge feiern können.“
Bei allen seinen 164 Grand Prix-Starts und damit natürlich auch bei allen seinen 43 Grand Prix-Siegen saß Lewis am Steuer eines Fahrzeugs mit Mercedes-Benz Motor. Mit seinem Wechsel zum Silberpfeil-Werksteam setzt er die Tradition britischer Mercedes-Benz Grand Prix-Fahrer wie Sir Stirling Moss und Richard Seaman fort. In dieser Rolle trifft er immer wieder auf Legenden aus der ruhmreichen Vergangenheit der Silberpfeile. So auch an einem frischen Morgen Ende April dieses Jahres. Bei strahlendem Sonnenschein
Bereits in seiner Kart-Zeit trat Hamilton im Zeichen des Sterns an. Schon damals hieß sein Teamkollege im Team MBM.com übrigens Nico Rosberg. Seine ersten Formel-Siege mit einem Motor von Mercedes-Benz feierte Lewis in der Formel 3 Euroserie. In seiner zweiten Saison erzielte er 2005 auf dem Weg zum Titelgewinn 15 Siege in 20 Rennen. Insgesamt stand er nur bei drei Rennen nicht auf dem Podium. Über die Zwischenstation GP2, in der er im ersten Jahr den Meistertitel gewann, ging es direkt weiter in die Formel 1.
Im Alter von 22 Jahren gab Lewis beim Großen Preis von Australien 2007 sein Debüt in der Königsklasse - erneut angetrieben von Mercedes-Benz Power. Er beendete seine ersten neun Formel 1 Grand Prix mit McLaren-Mercedes auf dem Podium und stand in seinem erst sechsten F1-Rennen in Kanada zum ersten Mal ganz oben auf dem Podest. Lewis blieb bis zum letzten Rennen im Titelkampf und schloss seine Debütsaison als Vizeweltmeister ab. Ein Jahr später ging er einen Schritt weiter und fuhr mit Mercedes-Power im Heck seines McLaren MP4-23 zu seinem ersten Weltmeister-Titel. Schon damals arbeitete er mit Paddy Lowe zusammen, der heute Executive Director (Technical) bei MERCEDES AMG PETRONAS ist. „Lewis ist ein fantastischer Fahrer, der im Moment wohl an der Spitze seines Könnens agiert", sagt Lowe.
„Er ist besser denn je und es ist sehr schwierig, ihn zu schlagen. Als ich zum Team gestoßen bin, hatte ich bereits einige Jahre bei McLaren mit ihm zusammen gearbeitet. Genau genommen war ich bis heute bei allen seinen GP-Siegen dabei.'
Lewis integrierte sich schnell in die Mannschaft und erzielte beim Großen Preis von Ungarn 2013 seinen ersten Sieg in einem Werks-Silberpfeil. Ein Jahr später startete er gemeinsam mit Nico und dem F1 W05 Hybrid in die neue Hybrid Power Unit-Ära der Formel 1. Die beiden Silberpfeil-Piloten gewannen 16 der 19 Rennen und kämpften bis zum letzten Rennen gegeneinander um den WM-Titel, den letztlich Lewis mit einem Sieg auf dem Yas Marina Circuit einfuhr. „Hinter uns liegt eine großartige Reise", sagte Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff nach dem Titelgewinn von Lewis beim Saisonfinale in Abu Dhabi.
„Lewis hat seinen zweiten Weltmeistertitel gewonnen und gehört damit zu den Größen des Sports und unser Team hat nach 60 Jahren zurückgeschlagen und schreibt die Geschichte mit einer dominanten Saison weiter.'
So eilte Lewis auch in der Saison 2015 in seinem Silberpfeil von Erfolg zu Erfolg. Mit dem Gewinn seines dritten WM-Titels und des zweiten in Folge markierte